Donnerstag, 31. Dezember 2015

Aufgelesen 2015 (III)

"Apostel" geht es nur um Geld und Macht

“Dieses Buch soll Licht in das Dunkel einer Sekte bringen, die sich mit der Zeit immer intensiver von der Öffentlichkeit abgeschottet hat”, schreibt Autor Rolf Wiesenhütter im Vorwort seines Werks, das den Titel “Die Geistfalle – Gefangen im Bann der Sekte Wort+Geist Röhrnbach” trägt. Der aus Lübeck stammende Diplom-Theologe und Seelsorger beschäftigt sich auf mehr als 500 Seiten mit den Lehren der Wort+Geist-Stitfung, bietet “Erklärungen über Philosophie, religiöse Vorstellungen, Techniken der Psychomanipulation” und gibt “Empfehlungen für Aussteiger sowie den Umgang mit Angehörigen, Freunden und Bekannten, die in dieser Sekte gefangen sind”. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht Helmut Bauer, Gründer von Wort+Geist und selbsternannter “Apostel”. Im Interview mit dem Onlinemagazin da Hog’n bezeichnet Rolf Wiesenhütter den in der Nähe von Freyung lebenden “Papa Helmut”, wie ihn seine Anhänger nennen, als Menschen manipulierenden “Diktator”, dem es um nichts anderes als Macht und Geld gehe.

da Hog´n, 11. Mai 2015

"Zwölf Stämme": Kinder sollen zurück

Zwei Kinder der Sekte „Zwölf Stämme“ können zu ihren Eltern zurückkehren. Im September 2013 hatten die Behörden 40 Kinder und Jugendliche ihren Eltern weggenommen. Grund war der Verdacht, dass die Minderjährigen immer wieder mit Ruten geschlagen wurden. In einer Anhörung vor dem Oberlandesgericht Nürnberg im März einigten sich die Eltern zweier Kinder, das Jugendamt Ansbach und der Verfahrensbeistand der Kinder, dass diese schrittweise zu ihren in Spanien lebenden Eltern zurückkehren sollen.

Mittelbayerische, 19. Mai 2015

Prügel-Eltern wollen vors Bundesverfassungsgericht

Nach dem endgültigen Entzug des Sorgerechts für ihre Kinder durch das Oberlandesgericht Nürnberg wollen zwei Elternpaare der Sekte "Zwölf Stämme" vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Sie erheben schwere Vorwürfe und fühlen sich an den Pranger gestellt - an ihren umstrittenen Erziehungsmethoden halten sie aber fest. Die Eltern sollen ihre Kinder aus religiösen Gründen "gezüchtigt" haben, das Gericht fürchtet neben physischen Schäden auch dauerhafte psychische Probleme.

Süddeutsche Zeitung, 16. Juni 2015

Werbung für Wunderheilungen

Der Bruno-Gröning-Freundeskreis wirbt mit diesen Flugblättern für Vorträge: Im Waldecker Bürgerhaus am Freitag, 19 Uhr, und im Bürgerhaus Altwildungen am Samtag, 11 Uhr, sollen Menschen die Lehre Grönings kennenlernen, der in um 1950 mit angeblichen Wunderheilungen Schlagzeilen machte.

HNA, 24. Juni 2015

Humorvoller Hubbard

Wenn nun endlich eine Dokumentation über Scientology in Deutschland zu sehen ist, die in den USA seit Monaten für Aufregung sorgt; wenn dazu die Nachricht kommt, dass der produzierende Sender HBO 160 Anwälte angeheuert hat, um die Enthüllungen des Films gegen Klagen abzusichern; und wenn der Regisseur Alex Gibney und andere Beteiligte von persönlichen Rachekampagnen der Sekte gegen sie berichten - dann rechnet man eigentlich mit allem. Nur nicht unbedingt damit, dass L. Ron Hubbard, der 1986 verstorbene, notorisch aggressive Scientology-Gründer, der all seine Gegner "zerstören" wollte, offenbar auch Humor hatte.

Süddeutsche Zeitung, 28. Juni 2015

Über Zwangsmitgliedschaften

Um es vorwegzunehmen: Ich bin nicht Mitglied von Scientology und habe auch nicht im Sinn, es zu werden. Ihre Fundamentalideologie, ihre Entstehungsgeschichte, ihr Gründer-Guru oder ihr kreuzförmiges Emblem mögen den Scientologen ja gefallen, mich selbst begeistern sie nicht wirklich. Müs­sen sie ja auch nicht. Zudem soll Scientology als Organisation offenbar eine ziemlich vereinnahmende Art haben.

Eigentümlich frei, 13. Juli 2015

Angst vor Glaubensgemeinschaft

Anwohner der Landwehrstraße haben Angst, einige können nachts nicht mehr schlafen. Am Donnerstag bei der Aktion „ST vor Ort“ in der Bäckerei Evertzberg in Aufderhöhe berichteten sie, dass ein Grundstück nahe ihren Wohnhäusern an die religiöse Glaubensgemeinschaft „Plymouth Brethren Christian Church“ verkauft wurde. Die Gruppe, die von der Beratungsstelle Sekten-Info NRW kritisch gesehen wird, will dort einen Andachtsraum errichten.

Solinger Tageblatt, 23. Juli 2015

Zeugen Jehovas vertuschen Missbrauch

Offenbar wurden in den Reihen der Zeugen Jehovas Missbrauchsfälle über Jahrzehnte hinweg systematisch vertuscht, wie unter anderem mehrere australische  Medien und Radio Vatikan berichten. Das hat eine Untersuchungskomission jetzt enthüllt, die für die Aufarbeitung von Vergewaltigungsfällen in kirchlichen und weltlichen Organisationen in Australien zuständig ist.

Süddeutsche Zeitung, 29. Juli 2015

Esoterisches Paar muss ins Gefängnis

Weil der sogenannte "Guru von Lonnerstadt" und seine Lebensgefährtin deren Sohn nicht die notwendige medizinische Behandlung haben zukommen lassen, ist die vom Landgericht Nürnberg-Fürth verhängte dreijährige Freiheitsstrafe nicht zu beanstanden, urteilte nun der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Die Verurteilung wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen sei rechtsfehlerfrei.

Ärztezeitung, 4. August 2015

Teilerfolg für Zeugen Jehovas

Vor dem BVerfG hat die Religionsgemeinschaft jetzt einen weiteren Teil-Sieg errungen. Zwar hat Bremen das Recht, selbständig und unabhängig von der Anerkennung durch andere Bundesländer darüber zu entscheiden, ob es der Religionsgemeinschaft diesen Status verleihen möchte, entschieden die Karlsruher Richter. Dabei muss sich das Land jedoch an strenge Vorgaben halten. Darüber hinaus erklärte der Senat eine Vorschrift der Bremer Landesverfassung für nichtig, welche die Entscheidung über die Verleihung des Status dem Landesgesetzgeber zusprach (Beschl. v. 30.06.2015, Az. 2 BvR 1282/11).

Legale Tribune, 14. August 2015

Uriella lebt

Sektenexperte Georg Schmid (75) ist sicher: «Sie lebt. Die krakelige Schrift im Brief ist von Uriella. Oder zumindest von jemandem, der sie perfekt imitieren kann.» Zum abgehobenen Wortlaut («Auf das, was Gott zu uns sagt, ist 100 % Verlass!») sagt Schmid: «Typisch Uriella! Andere Abschnitte aus dem Brief klingen eher nach Uriellas Gatte Icordo.»

Blick, 20. August 2015

Missionsversuche in Flüchtlingsheimen
Politiker, Kirchenvertreter und Menschenrechtler bezeichnen Missionierungsversuche von Scientologen und Zeugen Jehovas in Flüchtlingsunterkünften als bedenklich. "Es ist schon problematisch, wenn man hier ankommende Flüchtlinge gleich missionieren will", sagt Angelika von Loeper, Vorsitzende des Flüchtlingsrates Baden-Württemberg und Mitglied im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Pro Asyl.

Das baden-württembergische Integrationsministerium zieht einen Vergleich: Im Gegensatz zu Scientology und den Zeugen Jehovas leisteten die Wohlfahrtsverbände der beiden großen Kirchen, Caritas und Diakonie, praktische Hilfe und Unterstützung", sagt Ministeriumssprecher Christoph Häring: "Die machen ihren Job genauso wie die Hilfskräfte, die ja auch nicht im Rettungswagen missionieren."
Die Welt, 29. August 2015

Hilfe für Flüchtlinge

In etlichen Gemeinden gibt es bereits Aktivitäten und Hilfsaktionen für Flüchtlinge, beispielsweise Kleidersammlungen oder ähnliches. Neuapostolische Christen engagieren sich ehrenamtlich bei der Betreuung oder geben Sprachunterricht. „Ich begrüße dies sehr und ermuntere dazu“, schreibt Bezirksapostel Storck. „Die persönliche Zuwendung als Akt der christlichen Nächstenliebe ist für uns – neben allen Fürbitten – selbstverständlich.“

Neuapostolische Kirche NRW, 30. August 2015

"Zwölf Stämme" verlassen Deutschland

Die "Zwölf Stämme" wollen nicht länger in Deutschland leben und lösen ihre Kommunen in Bayern und Sachsen-Anhalt auf. "So brechen wir nach 20 Jahren Präsenz in diesem Land unsere Zelte ab, um in der Tschechischen Republik und anderen europäischen Nachbarländern eine neue Heimat zu finden", schreibt die fundamentalistische Glaubensgemeinschaft am Freitag in einer Pressemitteilung.
Die "Zwölf Stämme" fühlen sich vom deutschen Staat ungerecht behandelt, nachdem Jugendamt und Polizei im September 2013 rund 40 minderjährige Kinder aus der Glaubensgemeinschaft geholt hatten.

Spiegel online, 4. September 2015

Gebete aus einem Automaten

Bislang war zumindest diese eine Sache klar: Wer Gebete hören will, der muss in eine Kirche gehen. Jetzt ist auch diese letzte Gewissheit dahin, denn seit dieser Woche kann man in Konstanz Gebete auch in einem Supermarkt hören. Klingt komisch, ist aber so. Der in Berlin lebende Künstler Oliver Sturm hat seinen so genannten Gebetomaten im Edeka an der Reichenaustraße aufgestellt.

Südkurier, 11. September 2015

Die Gender-Sekte

Der Glaube an ein von der Biologie und Evolution des Menschen losgelöstes Gender ist Kernpunkt der Gender-Mainstream-Ideologie und entstammt einer radikalfeministischen Sekten-Esoterik der 1990er-Jahre. Sie entbehrt jeglicher naturwissenschaftlichen Grundlage.

Focus, 12. September 2015

Film über Colonia Dignidad

Daniel (Daniel Brühl) und Lena (Emma Watson) werden in den Wirren des chilenischen Militärputschs 1973 von Pinochets Geheimpolizei festgenommen. Lena kommt nach kurzer Zeit frei, aber Daniel hat nicht so viel Glück: Unter Aufsicht des Predigers Paul Schäfer (Michael Nyqvist) wird er in der sektenartigen „Colonia Dignidad“ festgehalten, einer Gruppierung, die nach außen hin eine wohltätige Organisation zu sein scheint, in der aber in Zusammenarbeit mit Pinochets Regime Gefangene gefoltert und verhört werden. Lena weiß, dass sie Daniel nicht lebend wiedersehen wird – wenn sie sich nicht selbst einschleust und ihn befreit.

Filmstarts, 15. September 2015

Primitive Egoismen und viele Kinder?

Für immer und ewig leben, unter den besten Bedingungen für Primaten, 70 Jungfrauen dazu, an der Rechten Gottes mit herrschen und alle Feinde ins Fegefeuer stecken. Paradies, Himmel und Hölle sprechen die primitivsten Egoismen in uns an. Aber stimmt auch die Aussage "Religionen – und nur Religionen – vermögen Menschen in ausreichender Zahl zu einem Verzicht zu bewegen, den Familien mit mehr als zwei Kindern bedeuten" [Blume 2014]?

Humanistischer Pressedienst, 24. September 2015

Heilpraktiker im Drogenrausch

Teilnehmer eines Heilpraktikertreffens in Niedersachsen wälzen sich schreiend auf dem Boden, werden bewusstlos, geraten in Lebensgefahr. Gegen die Leiter wird nun ermittelt. Zu einem möglichen Sekten-Hintergrund möchte die Staatsanwaltschaft nichts sagen.

Nordwest-Zeitung, 29. September 2015

Homöopathie: "Wie Ausstieg aus einer Sekte"

Am Ende stand sie vor einem ziemlichen Scherbenhaufen, nicht nur ihrer Ideale. Die Praxis war noch nicht abbezahlt, aber weitermachen konnte sie nicht. Stattdessen schrieb sie ein anderes Buch als geplant ("Homöopathie neu gedacht – Was Patienten wirklich hilft", Springer Spektrum, 225 S., 14,99 Euro). Sie sagt: "Es war ein Gefühl, als wäre ich aus einer Sekte ausgestiegen."


Die Welt, 29. September 2015


Umgang der Neuapostolischen Kirche mit Kritikern

1995 plante ich ein Buch mit dem Titel "Alles Scientology-So geht die Neuapostolische Kirche mit Kritikern um", weil nicht nur ich inzwischen üble Erfahrungen gemacht hatte. So berichtete mir ein ehemaliger NAK-Amtsträger, er habe einen Anruf von einem Onkel eines hohen NAK-Funktionärs bekommen. Bei diesem Anruf sei er massiv bedroht worden.

Heinz-Peter Tjaden-Biographie, 11. Oktober 2015

Sekten vor Bayernkaserne

Ehrenamtliche haben es schon beklagt, nun hat CSU-Stadtrat Richard Quaas es selbst gesehen: Vor der Erstaufnahmeeinrichtung in der Bayernkaserne tauchen immer wieder Mitglieder von Sekten auf und sprechen ungehindert vor allem junge Flüchtlinge und Flüchtlingsfrauen an.

Abendzeitung, 13. Oktober 2015



19-Jähriger von Sekte totgeprügelt
In dem Fall des totgeprügelten 19-jährigen Lucas L. (19) vermutet die Polizei ein klares Tatmotiv. Wie sie jetzt bekanntgab, habe der junge Mann einen Wunsch geäußert, die Sekte seiner Eltern zu verlassen.
Aus diesem Grund, soll die „Word of Life Christian Church“-Sekte zu der der Teenager, seine Geschwister und Eltern gehören, eine „seelsorgerische Sitzung“ für ihn und seinen Bruder Christopher (17) veranstaltet haben.

Bild-Zeitung, 17. Oktober 2015

Interview mit Ursula Caberta
Sie kämpfen seit fast einem Vierteljahrhundert gegen Sekten. Warum lassen Sie Menschen nicht einfach ihren Glauben?
Tue ich ja. Jeder hat ein Recht auf Dummheit und darf seine Kohle rausschmeißen. Ich könnte meine Tulpen für heilig erklären und 100 Euro verlangen, damit andere sie anbeten dürfen. Das ist Glaubensfreiheit. Die hört aber dort auf, wo ich gegen Gesetze verstoße oder andere in die Bredouille bringe.
Bento, 22. Oktober 2015

Fragen nach Frau des Scientology-Chefs verboten

Leah Remini soll immer wieder nach dem Verbleib von Michelle Miscavige gefragt haben, woraufhin sie und ihre Familie immer wieder Verhören und Überprüfungen durch die Sekte ausgesetzt wurden. Durch den Ausstieg habe sie viele Kontakte verloren. „Freunde, die ich seit 45 Jahren kannte, ignorieren mich, ich darf meine Patenkinder nicht mehr sehen“, beschreibt die Schauspielerin die Folgen ihres Bruchs mit der Organisation.
Über ihr Leben mit Scientology hat Remini ein Buch geschrieben, das Anfang November in den USA erscheint.

Focus, 26. Oktober 2015

Heiliger schickt Frauen auf den Strich

Laut Ermittlungsbehörden war es dem selbsternannten Guru gelungen, mindestens zwei jungen Frauen im Alter von 29 und 25 Jahren weiszumachen, er habe übernatürliche Kräfte und sei eine Art Religionsstifter. Mit seinem Komplizen soll er die Frauen psychisch abhängig gemacht und sozial vollständig isoliert haben. Die Frauen hätten in diversen deutschen Bordellen an sieben Tagen in der Woche bis zu 18 Stunden täglich anschaffen müssen. Der mutmaßliche Zuhälter ließ sich als"Heiliger" oder "Gesandter" ansprechen und drohte den beiden, ihre geistige Verbindung zu ihm hänge davon ab, dass sie als Prostitutierte über 1.000 Euro am Tag erwirtschafteten. 

WDR, 30. Oktober 2015

Bischof soll Jungen missbraucht haben

Die Vorwürfe wiegen schwer, die Geschehnisse liegen lange zurück: Der frühere Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen soll Ende der 1950er- bis Anfang der 1960er-Jahre einen Jungen regelmäßig sexuell missbraucht haben. "Diesen Vorwurf erhebt der Betroffene, der sich vor einem halben Jahr an das Bistum gewandt hat", teilte das Bistum am Freitag mit.

NDR, 6. November 2015

Moon-Sekte in Kirchengebäude

Die Affäre um die Anhänger der Moon-Sekte, die ab heute Abend im Schloss Fürstenried - dem Exerzitienhaus der Erzdiözese München und Freising - tagen werden, zieht weitere Kreise. Nach der Berichterstattung des BR haben zwei der Referenten ihre Teilnahme abgesagt.

Bayerischer Rundfunk, 6. November 2015

Der Allah des IS ist ein Wicht

Liebespaare auf den Treppen vor Sacre Coeur, Maler an der Seine, Japaner, die ihre Familien als kleine Punkte vor dem Eiffelturm ins Fotoalbum kleben – Terroristen in einer Konzerthalle, vor dem Stadion, in dem Frankreich gegen Deutschland spielt und an weiteren Orten: 128 Tote und der Ruf “Allah ist groß!”

Hier weiterlesen, 14. November 2015

"Zwölf Stämme": Zeuge berichtet über tägliche Züchtigung

Sie sehen sich selbst als wahre Christen, doch vor Gewalt gegen Kinder schrecken Mitglieder der christlichen Sekte "Zwölf Stämme" offenbar nicht zurück. Bei einem Prozess wegen Kindesmisshandlung berichtet ein Zeuge von der alltäglichen Züchtigung.

ntv, 16. November 2015

Bewährungsstrafe für Sekten-Lehrer

Weil er einen Schüler mit der Rute geschlagen hat, ist ein ehemaliger Lehrer der Sekte "Zwölf Stämme" zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Nördlingen ordnete am Montag zudem an, dass der 54-Jährige eine Geldstrafe von 2000 Euro zu zahlen hat. Die Staatsanwaltschaft hatte eine neunmonatige Bewährungsstrafe verlangt, die Verteidiger des Mannes hingegen Freispruch.

Süddeutsche Zeitung, 23. November 2015

Acht Sektenmitglieder angeklagt

Sie sollten ihre Sünden gestehen und um Vergebung bitten: Mehrere Stunden wurden die Brüder Lucas und Christopher Leonard in der Word of Life Christian Church im US-Bundesstaat New York geschlagen und misshandelt. Der Ältere der beiden kam dabei ums Leben. Nun hat eine Jury Anklage gegen acht Mitglieder der Sekte erhoben. Den Angeklagten wird Totschlag, Körperverletzung und Entführung vorgeworfen.

Spiegel online,  26. November 2015

"Alle anderen Kirchen sind Sekten"

“Die Bibel zeigt uns, dass es zwischen Frau und Mann einen Unterschied gibt”, und dies müsse klar ersichtlich sein. “Die Bibel macht einem zu einer Frau oder einem Mann und dies geht bis in die Kleidung.” So tragen “Anhängerinnen”, oder wie Werner Arn es nennt “richtige Christinnen”, keine Hosen sondern nur Röcke. Sogar die Frisur sei vorgegeben: “Es freut mich, dass sie so schönes, langes Haar haben”, sagt er mir lächelnd, “weil in der Bibel steht, dass ein Mann kurzes Haar tragen muss und eine Frau langes”. Auch bezüglich der Geschlechtermischung hat er klare Vorstellungen: “Wir werden schon im Kindergarten verführt”, schon da würden Geschlechter vermischt, manchmal erkenne man kaum, ob es sich bei dem Kind um ein Mädchen oder einen Knaben handle. Dies könne nicht sein.

FM1, 30. November 2015

Sekten-Häuser abgerissen

Die sektiererische Gruppe scharrte sich um den damals 72-jährigen Horst Schaffranek, einst freikirchlicher Pastor und Prediger, mittlerweile ein Sonderling mit einem skurrilen Bibelverständnis. Gegen die Zersplitterung der christlichen Konfessionen postulierte er die Lehre von nur einer Gemeinde, seine Anhänger störten kirchliche Veranstaltungen und setzten sich über Recht und Ordnung hinweg. So auch in Wieladingen. Hier hatte sich ein etwa 20 Personen starkes Grüppchen der Sekte mit illegal errichteten Häusern ein Domizil geschaffen.

Südkurier, 3. Dezember 2015

Exorzismus als lukratives Geschäftsmodell

Der Journalist Marcus Wegner, der sich intensiv mit Exorzismus befasst, glaubt dennoch an vier bis fünf inoffizielle Exorzismen in Deutschland – pro Tag! Ein bis zwei davon würden in der Esoterikszene vorgenommen. Aus dem Bedürfnis von vermeintlich "Besessenen", ihre Dämonen loszuwerden, sei ein lukratives Geschäftsmodell geworden, das viele Betrüger anziehe. Hinzu kämen Exorzismen aus den Reihen der katholischen Kirche, die ohne offizielle Genehmigung oder Kenntnis vorgenommen würden. Auf dem Vormarsch seien außerdem freikirchliche evangelische Sekten.

Die Welt, 10. Dezember 2015

Zeugen Jehovas verkaufen ihre Zentrale

Zum Verkauf steht ein Filetstück im New Yorker Stadtteil Brooklyn: Die Zeugen Jehovas trennen sich von ihrem Zentrum und angrenzenden Gebäuden. Rund eine Milliarde Dollar kann die Religionsgemeinschaft nach Schätzungen von Immobilienexperten erlösen. Wahrscheinlich verschwindet damit auch der weithin sichtbare Schriftzug "Watchtower", der für die Zeitung der Gruppe wirbt – auf Deutsch unter dem Namen "Wachturm" bekannt.

N24, 15. Dezember 2015

Ausgleich für Weihnachten

Emilia hat eine Eisprinzessin bekommen. Und eine Wii U, eine Spielekonsole. Aber nicht zum Geburtstag und auch nicht zu Weihnachten, sondern einfach so. Denn ihre Eltern sind Zeugen Jehovas. "Wir versuchen schon, für die Kinder einen Ausgleich zu schaffen", sagt Bettina Radtke, die Mutter von Emilia und Aron. Ganz geduldig sitzen die beiden Kinder, sieben und neun Jahre alt, in der Versammlung. Fast zwei Stunden dauert das Treffen am Sonntagvormittag. Ihr Vater hat den Arm um seine Frau gelegt. "Jesus ist eigentlich im Herbst geboren", sagt er später, "das lässt sich ausrechnen." Außerdem seien heidnische Riten ins Weihnachtsfest, wie wir es heute kennen, eingeflossen.

Main-Echo, 24. Dezember 2015

Scientology wirbt mit Broschüren

Mit Broschüren, getitelt mit Slogans wie "Sag Nein zu Drogen" oder "Fakten über Cannabis" versucht die Sekte Scientology derzeit neue Anhänger zu gewinnen – auch in Hamburg. Das berichtet der Hamburger Verfassungsschutz und warnt gleichsam vor der neuen Masche der Sekte, hinter der auf den ersten Blick der Verein "Sag Nein zu Drogen – Sag Ja zum Leben" stecke.

Hamburger Abendblatt, 30. Dezember 2015

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Lesetipps

Vor einigen Jahren ist Heinz-Peter Tjaden ein Tagebuch geschickt worden, das der zweite Präsident der Neuapostolischen Kirche (NAK) 1928 geschrieben hat. Sofort wurde behauptet: "Das ist eine Fälschung." Bis sich bei Tjaden ein NAK-Chronist meldete, der auf der Suche nach diesen Aufzeichnungen war: "An die kommt man nur schwer heran."



Ein Mädchen wird von einer Sekte in den Wahnsinn getrieben. Erzählt Heinz-Peter Tjaden in einer Geschichte, die 1985 entstanden ist. Schriftsteller lobten die Geschichte, Kritiker auch. Die erste Auflage von 500 Exemplaren war schnell verkauft. Weitere Auflagen folgten.


Scientologen sind wie Ameisen, immer fleißig auf der “Brücke in die totale Freiheit”, über die sie nicht etwa Lasten schleppen, sondern auf der sie eine psychische Last nach der anderen loswerden, bis sie ihr Geld dorthin gebracht haben, wo es hingehört.


Diese Brücke ist lang, sehr lang, das beweist schon allein die Tatsache, dass bislang niemand auf der anderen Seite angekommen ist. Viele sind nämlich noch gar nicht aus der Sauna herausgekommen, in der sie alle Übel dieser Welt ausschwitzen.


Er sollte für das Kaiserreich den Ersten Weltkrieg gewinnen, er hielt Adolf Hitler für den von Gott gesandten Führer, er verkündete ab Weihnachten 1951 öffentlich, er werde nicht sterben, weil Jesus zu seinen Lebzeiten wiederkomme. Johann Gottfried Bischoff stürzte in den 50er Jahren die Neuapostolische Kirche in eine tiefe Krise mit immer neuen Behauptungen und Drohungen. Die Neuauflage ist unter dem Titel "Nach mir kommt keiner mehr" erschienen.






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Sonntag, 25. Oktober 2015

Das Unerklärbare

Macht die Wichtigtuer wichtig

In Rom haben sich gerade ein paar Wichtigtuer getroffen, die ihre Wichtigkeit aus der Behauptung beziehen, sie seien wichtig und ihre Entscheidungen auch, weil sie mit diesen Entscheidungen Einfluss nehmen können auf das Leben von Menschen, die für wichtig halten, was Wichtigtuer in Rom wichtig nehmen, ohne selbst von diesen Entscheidungen betroffen zu sein.

Wenn sich morgen in Herne ein paar Wichtigtuer treffen würden, die noch nie auf einem Fahrrad gesessen haben, aber trotzdem anderen erklären wollten, wie man sich auf Rädern durch den Verkehr bewegt, ohne sich selbst oder andere zu gefährden, könnten sich diese Wichtigtuer darauf verlassen, dass sie immer nur Wichtigtuer blieben. Zwischen Wichtigtuern in Rom und Wichtigtuern in Herne muss es also einen Unterschied geben. Das Gemeinsame ist nur der Verkehr. In Rom der Geschlechts-, in Herne der Straßenverkehr. 

Der Unterschied besteht im Unerklärbaren. Wo man in Herne Flickzeug für Fahrräder kaufen kann, könnte man sogar Wichtigtuern erklären. Wo man in Rom den Heiligen Geist herbekommt, kann man niemandem erklären. Man muss glauben, dass der Heilige Geist in Rom ist, wenn die Wichtigtuer in Rom sind. Wer das glaubt, glaubt das aber nur so lange, wie er keine Fragen stellt. Fragen sind der Feind des Unerklärbaren. 

Hätten die Wichtigtuer, die sich gerade in Rom getroffen haben, Entscheidungen getroffen, die ihre angeblich ebenfalls wichtigen Vorgänger vor - sagen wir einmal 500 Jahren - in Rom getroffen haben, dann gäbe es jetzt nicht nur in den Medien ein Scheiben-Schießen. Der Heilige Geist ist also noch unerklärbarer als die Medien und der Glaube daran, dass sich der Heilige Geist immer dann in Rom befindet, wenn sich Wichtigtuer dort befinden, um Entscheidungen zu treffen, die durchaus in krassem Widerspruch zu früheren Entscheidungen stehen können.

Wer immer noch keine Fragen stellen will, könnte einwenden, dass über den Heiligen Geist geschrieben steht, er führe von einer Erkenntnis zur anderen, doch das würde zu der Frage führen: Wann ist das Wort "falschen" gestrichen worden?          

Donnerstag, 24. September 2015

Endlich Weltuntergang

Weg mit dem Zeug

Nicht nur Martin Luther hat ihn vorausgesagt, die Zeugen Jehovas taten es, die Neuapostolische Kirche auch, doch immer ist er ausgefallen. Der Weltuntergang. Nun will ein Prophet mit Namen Rodriguez die Erde auslöschen. Hilfe bekommt er von Gott. Der soll ihm das gesagt haben. Vorher aber kommt Jesus und rettet seine Jünger. Das sind weder Zeugen Jehovas noch Mitglieder der Neuapostolischen Kirche. Pech gehabt. Die sind zwar fest davon überzeugt, dass sie diejenigen sind, die von Jesus gerettet werden. Sind sie aber nicht.

Ein Komet wird bei Puerto Rico einschlagen, Erdbeben und Tsunami auslösen. Geschehen sollte das eigentlich heute, aber der Prophet Rodriguez hat inzwischen von Gott ein neues Datum mitgeteilt bekommen. Den 28. September 2015. Dann ist Mondfinsternis. Die ganze Geschichte verbreiten er und seine Anhänger übrigens auch auf Facebook, ein zweistündiges Video ist außerdem auf YouTube zu sehen.

Die Lust am Untergang ist zweifellos eine psychische Krankheit. Ungestört pflegt man sie in religiösen Gemeinschaften. Wer sich dort als Auserwählter wähnt, gilt in der Gruppe auch nicht als größenwahnsinnig...Sind schließlich alle Auserwählte. Glauben sie immer wieder. Davon bringt sie niemand ab. Auch nicht die Vernunft. Die muss draußen bleiben. 


Freitag, 18. September 2015

Ein neuer Prophet

Dieses Mal Botschaft auf Steintafeln
Derart Unerhörtes hat sich seit fast 200 Jahren nicht mehr getan, als der Farmerssohn Joseph Smith jedes Jahr zur gleichen Zeit nächtlichen Besuch von einem himmlischen Wesen bekam, das ihm auftrug, zu gegebener Zeit zwölf goldene Tafeln auszugraben mit der Geschichte eines bis dahin unbekannten Volkes, geschrieben in einer Sprache, die nur mit einer Zauberbrille zu entschlüsseln sei. Die befinde sich bei den Tafeln. So war es – und fertig war die Gründungsgeschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die nun verglichen werden kann mit dem Buch Walpurgis, niedergemeißelt auf zwölf Steintafeln, gemeißelt in einer Sprache, die nur ich entschlüsseln kann, weil niemand sonst ohne Zauberbrille erkennen könnte, warum die Unabhängige Wählergemeinschaft überhaupt gegründet worden ist, was sich bei den “Mormonen” (so der Spitzname der von Smith gegründeten Kirche) nicht so viele Leute fragen.
Gefunden habe ich die Steintafeln am Heppenser Berg, wie mir vom Propheten Horst Dieter Walzner verheißen war, der jedes Jahr zur gleichen Zeit zu nächtlicher Stunde neben meinem Bett schwebte, um mich mit der frohen Kunde so lange auf die Folter zu spannen, bis Tag und Stunde gekommen waren. Das war heute um 14 Uhr.
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Freitag, 11. September 2015

Insel des Zweifels

Schreiben wie im Rausch

Das hatte schon etwas von Rainer Maria Rilkes "Cornet": Wie dieser Schriftsteller kam ich vor 30 Jahren nicht mehr von meiner Schreibmaschine weg, als ich die Geschichte eines Mädchens, das von einer christlichen Sekte in den Wahnsinn getrieben wird, aufschrieb. Ich stand erst wieder auf, als diese Erzählung beendet war. Der Freund dieses Mädchens hatte sich eine "Insel des Zweifels" bewahrt, auf die er vor dem Wahnsinn fliehen konnte.

Veröffentlichen wollte ich diese Geschichte eigentlich gar nicht. Das Manuskript gab ich nur einer Kollegin. Die war so beeindruckt, dass ich mich doch zu einer Veröffentlichung entschloss. Im Eigenverlag. Die erste Auflage war nach wenigen Tagen vergriffen. Ich ließ "Insel des Zweifels" nachdrucken. Das Interesse ließ nicht nach. Also suchte ich einen Verlag und fand ihn.

Schriftsteller lobten meine Geschichte, ich bekam viele Briefe von Leserinnen und Lesern, die mir ihre eigenen Erlebnisse mit Sekten schilderten. Einige schrieben mir: "Das war so, als wenn jemand meine Geschichte erzählt."

Inzwischen habe ich "Insel des Zweifels" bei www.lulu.com erneut selbst herausgegeben. Erhältlich ist sie auch bei Amazon. Hier klicken

Sonntag, 28. Juni 2015

Die Befreiung

Aus religiösen Diktaturen

Mit Büchern, die ich ab 1989 über Sekten wie die Neuapostolische Kirche (NAK) und die Zeugen Jehovas geschrieben habe, half ich vielen Menschen bei der Befreiung aus diesen religiösen Diktaturen. Das hat mir jetzt wieder ein ehemaliges NAK-Mitglied bestätigt, das 1999 ausgestiegen ist, aber immer noch viel zu oft ein Auge auf die Entwicklung in dieser Glaubensgemeinschaft wirft und sich darüber aufregt, dass heute nicht mehr offiziell verboten ist, was früher einmal angeblich direkt in die ewige Verdammnis führte (Fernsehen, Kino, Disco, Sex außerhalb der Ehe, Rummelplätze, Fußball im Verein u. a.). Wer sich nicht ganz der NAK widmete oder Kritik übte, wurde von den NAK-Funktionären verdammt und mit Drohungen überhäuft.

Verdammt, habe ich schon als 13-, 14-Jähriger gedacht: Da stimmt doch etwas nicht. Dass ich Recht hatte, begriff ich in einem Augenblick. Im Schwarzwald begegnete ich auf einem Waldweg einem Mädchen, das ich nie vergessen werde. Sie trug eine Bluse mit weiten kurzen Ärmeln, einen kurzen Rock und ihre Augen leuchteten, wenn glockenhelle Wörter ihre Lippen verließen. Sie wusste, dass sie hübsch war. Ihr Selbstbewusstsein verlieh ihr eine unglaubliche Lebendigkeit. Dieser Funke sprang auf mich über, und mir schoss der Gedanke durch den Kopf: "Was für ein herrliches Geschöpf Gottes!" Sie lachte den Tag schön und lockte mich mit verrückten Ideen für die nächsten Stunden. Bei mir machte es klick und dieses Klick wirkt bis heute. Seither liebe ich freie, verrückte Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen, seither verachte ich Menschen, die mit Gewalt, Hinterlist, Lügen und Intrigen immer nur eins erreichen wollen: ihren eigenen Vorteil, koste es den anderen, was es wolle. Menschen, die mich mit "ist doch alles egal" bremsen wollen, bekommen ein Geschenk von mir: Mitleid.

Die NAK gleicht inzwischen einem Jammerlappen, wo es entlang gehen soll, scheint niemand mehr zu wissen, der NAK-Gott schweigt. In Eberswalde heulte am 21. Juni  2015 ein NAK-Funktionär in sein Kissen: "Gott kann wieder Hunger nach seinem Wort ins Land schicken, aber er hat es die letzten Jahre leider nicht getan. Ich weiß nicht, warum." Damit gesellt er sich zu den bemitleidenswerten Zeitgenossen, für die immer die anderen schuld sind, wenn etwas schief geht. Ein Gott, der das Mädchen aus dem Schwarzwald erschaffen hat, muss sich um solche Jammerlappen fürwahr nicht kümmern. Wahrscheinlich freut er sich auch lieber über die Freien und Verrückten statt sich über NAK-Funktionäre zu ärgern, die das Schöne gar nicht mehr erkennen.

Sonntag, 21. Juni 2015

Denkbar (VII)

Die Schweiz wird endlich noch cleaner

Die Freiheit kann manchmal 4182 Quadratmeter groß sein - wie das Grundstück an der Burgfelder Straße in Basel. Gekauft haben es die Scientologen Patrick Schnidrig aus Basel und Heinrich Renggli aus Zürich. Das Bürogebäude, das dort steht, ist den beiden Übermenschen unter uns gesagt nicht fein genug. Es wird in einen Prunkbau verwandelt. Eingeweiht wird die "Ideal-Org"-Kirche nächsten Monat. Dann wird die Schweiz noch cleaner.

Clear ist auch schon, dass die Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Psycho-Vereins nie in einer von Nordrhein-Westfalen gekauften Steuersünder-CD auftauchen werden. Der reaktive mind dieser Leute ist allenfalls 30 bis 40 Franken Lohn in der Woche wert. Dafür ist der Franken aber inzwischen 25 Prozent mehr wert als früher.

Auch Schnidrig und Renggli können von der Thetan-Arbeit nicht leben. Deswegen haben sie nebenher Immobilienfirmen in Basel und in Zürich. Nebenher empfehle ich meine Broschüre "Meine Freunde, die Scientologen"...Hier klicken Scientologen kaufen die Broschüre bei Lulu Hier klicken

Die Götter der Neuapostolischen Kirche

8. März 2015. "Aber wir haben die Garantie, dass Gott die erretten wird, die genau nach der Lehre der Apostel leben." Dieses Motto hat der Chef der Neuapostolischen Kirche (NAK), Jean-Luc Schneider, am 22. Februar 2015 in Angola ausgegeben. Mit Aposteln meint er die Spitzenfunktionäre der NAK, nicht die Jünger Jesu, die biblischer Überlieferung zufolge oft genug gezweifelt haben. NAK-Spitzenfunktionäre kennen Schneider zufolge Zweifel wohl nicht, sie garantieren angeblich dafür, dass ihr genauer Weg genau zum Ziel führt. Man muss nur genau hinter ihnen herlaufen.

Was aber soll dann die Behauptung, die NAK mische sich in die privaten Angelegenheiten ihrer Mitglieder nicht ein? Die dürfen doch gar keine haben. Jedenfalls nicht, wenn sie errettet werden wollen. Wollen sie errettet werden, müssen sie an den Lippen der Spitzenfunktionäre hängen, weil sie sonst abgehängt werden.

Die Spitzenfunktionäre machen sich so zu neuen Göttern. Da sage noch jemand, bei der NAK handele es sich um eine christliche Glaubensgemeinschaft, die auch nur ansatzweise den Satz "Drum prüfet alles und das Gute behaltet" beherzigt.

Sensationelle und beste Unterhaltung nicht nur für Clears

12. März 2015. Das ist doch wohl klar: Die erste Bewertung darf nur ein Clear abgeben. Dann aber dürfen sich auch Preclears mitfreuen. Denn nun gibt es die außergewöhnliche, einmalige und außerdem auch noch sensationelle Broschüre "Meine Freunde, die Scientologen" auch bei Amazon. Niemals zuvor sind Sie so gut unterhalten worden. Hier klicken

Weltanschauungsbeauftragter mit guter Idee bei idea

15. März 2015. Gute Idee, Herr Weltanschauungsbeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen! Pfarrer Andreas Hahn aus Dortmund hat in einem Gespräch mit der angeblich evangelischen Nachrichtenagentur idea das Wort "Sekte" als "Kampfbegriff" bezeichnet. Es gebe aber "viele Grauzonen". Deshalb schlage er den Begriff "konfliktträchtige Gruppen" vor. Gute Idee!

Auch das Wort "Weltanschauungsbeauftragter" scheint mir problematisch zu sein, da Weltanschauungen nicht immer jemanden beauftragen, sondern gelegentlich oder vielleicht sogar häufig in die Irre leiten. Deshalb schlage ich "Weltverirrungserläuterer" vor. Gute Idee, finde ich, Herr Andreas Hahn!

Gut finde ich außerdem, dass es für diesen Weltverirrungserläuterer Konflikte mit Grauzonen gibt. Konflikte ohne Grauzonen wären auch viel zu gefährlich...

Das sektiererische Sekten-blog

Wenn die Haare grau werden, dann ist das Canities. Finden einige Frauen bei Männern sexy. Wenn die Axt sogar dann geschwungen wird, wenn gar kein Wald da ist, dann ist das Franz-Christian Schlangen. Der rodet jede religiöse Lichtung. Besonders die der Neuapostolischen Kirche (NAK). Obwohl die NAK besonders licht ist - trotz theologischer Dunkelheit. Licht bezieht sich hier auf die Mitgliederreihen.

So sicher wie das Amen in der leeren Kirche sind auf Canities-News Beiträge über die NAK, deren Führer von Schlangen auch mit Goebbels verglichen werden, als sei die Verniedlichung des Hitler-Faschismus das eigentliche Ziel dieses blogs. Außerdem bläut er seinen Leserinnen und Lesern immer wieder ein, dass es Gott nicht gibt, bis auch der Letzte davon überzeugt ist, dass die Beschäftigung mit Nichtexistentem durchaus sinnvoll sein kann, wenn man als ehemaliges NAK-Mitglied Angst vor dem Nichts hat.

Bange machen gilt auch für einige Kommentatoren. Wenn die nicht Schlangens Kommentare begeistert umschlingen, werden sie verschlungen. Beschimpft ist der falsche Ausdruck, weil alles falsch ist, wenn es anders von Canities-News verbreitet wird.

NAK-Chef hat die Liebe nicht

12. April 2015. "Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. /" Dieses Hohelied der Liebe, das Paulus zugeschrieben wird, hat der weltweite Chef der Neuapostolischen Kirche (NAK), Jean-Luc Schneider, wohl noch nie gelesen. Dieser Verdacht liegt nahe, wenn man die widerwärtige Rede liest, die dieser Mann am 1. März 2015 in Berlin gehalten hat, als die NAK wieder einmal Tote in ihre Glaubensgemeinschaft aufnahm.

Über 100 Mal hämmert er seinen lebenden und toten Zuhörerinnen und Zuhörern ein Regelwerk in die Köpfe, das Gott angeblich gefällt - Schneider hämmert so wild, dass er sich sogar zu dieser Behauptung versteigt: "Es gibt viele Menschen im Diesseits und im Jenseits, die sind Gott fremd, ganz einfach, weil sie nicht zu ihm gehören. Sie wohnen nicht, um es bildlich zu sagen, sie wohnen nicht im Reich Gottes, sie wohnen noch in einem anderen Reich, also, es sind Fremde für Gott, sie wohnen in einem anderen Reich. Sie sind Gott fremd, weil sie nicht Bürger des Reiches Gottes sind." Ergo: Gott ist Rassist!

Abgewandelt könnte der NAK-Chef das bei jeder Pegida-Veranstaltung in Dresden vorlesen: "Es gibt viele Menschen in Sachsen, aber auch woanders in Deutschland, die sind uns fremd, ganz einfach, weil sie nicht zu uns gehören. Sie wohnen nicht, um es bildlich zu sagen, sie wohnen nicht in unserem Kulturkreis. Sie sind uns fremd, weil sie keine Mitglieder unseres Kulturkreises sind." Schneider ereifert sich, laut Paulus hat er die Liebe nicht...Was für ein armer Wicht!

Nichts Gutes an Sekten gefunden

25. Mai 2015. Das ist aber seltsam! Das "Göttinger Tageblatt" hat über einen "Literarischen Salon" berichtet, der sich mit Sekten beschäfigte und nichts Positives an ihnen fand. Hier klicken Dabei ist es doch so herrlich, in der Wahrheit zu leben oder die volle Entfaltung des Heiligen Geistes zu erleben, weil vorne jemand steht, der sich Apostel nennt. Wenn das nicht positiv ist, dann weiß ich auch nicht mehr, was gut sein soll.

Oder täusche ich mich? Ist die Wahrheit etwa gar nicht die Wahrheit und der Mann da vorne gar kein Apostel? Möglich wäre es. Wenn die Geschichte nicht lügt, dann ist es sogar ganz sicher so. Wer aber kann die Geschichte lesen, an der er mitschreibt als sei er ein Getriebener? Die Antwort scheint mir einfach zu sein: niemand!

Alten Sender in Zahlung nehmen

7. Juni 2015. Vor 30 Jahren sind in Kiel Plakate geklebt worden. Darauf stand "Wir nehmen Ihren alten Sender in Zahlung". So wollte Radio Schleswig-Holstein (RSH) Hörerinnen und Hörer des NDR abwerben. Ich nahm dieses Angebot wörtlich und bot dem RSH meine NDR-Anteile als Gebührenzahler an. Über diese Idee berichteten mehrere Medien, der RSH nicht. Dieser Sender blieb stumm.

Auch der weltweite Chef der Neuapostolischen Kirche hat einen Sender, er versteht sich seinen Angaben zufolge als Bote, der die Nachrichten seines Senders übermittelt. Bei ihm auf Sendung ist angeblich Gott. Das müsste aber auch für seine Vorgänger gegolten haben.

Die übermittelten Nachrichten wie das Kaiserreich wird den 1. Weltkrieg gewinnen, Hitler ist der von Gott gesandte Führer und diese Welt geht im 20. Jahrhundert unter, sprechen allerdings gegen die Sender-These. Oder hat der derzeitige Chef der Neuapostolischen Kirche die Sender seiner Vorgänger in Zahlung genommen und strahlt nun ein besseres Programm aus? 

Wenn der Bademeister arbeitet

21. Juni 2015. "Und wenn wir dann unseren Nächsten anschauen, „der Krumme oder der Komische oder der Fremde“, der ganz anders ist, was sehen wir dann? „Dann sehe ich den Herrn, der an der Arbeit ist.“ Dieses Zitat stammt nicht etwa aus dem Aufsatz eines 10-Jährigen, der sich seinen Reim auf das Thema "Mein schönstes Ferienerlebnis unter Berücksichtigung der Badegäste, die ich am Strand gesehen habe, und des Bademeisters", sondern aus einer Veranstaltung der Neuapostolischen Kirche für junge Mitglieder. Diese Worte sprach auch nicht ein 10-Jähriger, sondern der Chef vom Ganzen, der angeblich immer im Namen Gottes Weisheiten verbreitet, die sich jedes Mitglied merken sollte, wenn es eines Tages als König oder Priester die Welt regieren will.

Wenn "der Herr" (Bademeister?) mit der Arbeit fertig ist, sieht das Ergebnis einem Foto zufolge, das während dieser Veranstaltung von dem NAK-Fotografen Michael Voigt geschossen worden ist, so aus:

Diese Badegäste sind fertig, an denen muss nicht mehr
gearbeitet werden. In diesen perfekten Körpern der
Funktionäre wohnt auch ein perfekter Geist.












Wer möchte da nicht lieber krumm, komisch oder fremd bleiben?