Mittwoch, 28. Dezember 2016

Aufgelesen 2016 (IV)

Nachts findet die Hölle statt

„Mit 36 Jahren ist mir bewusst geworden – ich muss raus aus der Sekte, um meine Kinder zu schützen.“ Sie trennte sich von ihrem Mann und zog weit weg. Immer wieder wurde sie bedrängt. „Es wird versucht, einen in den Suizid zu treiben“, sagt die Sekten-Aussteigerin. Es folgten Psychiatrie und therapeutische Hilfen, die sie zurückholten ins normale Leben. Heute führt sie Ausstiegsberatung für Überlebende ritueller Gewalt im Traumahilfezentrum München durch.

Westfälische Nachrichten, 31. August 2016

Drogenexperiment mit Sektenhintergrund

Doch dann stellt sich heraus: Offenbar konsumierten die Betroffenen Drogen. In zwei Kapseln wird die verbotene Psychodroge 2C-E nachgewiesen. Ein Drogenexperiment soll es gewesen sein, möglicherweise mit Sekten-Hintergrund. Die beiden Organisatoren befassen sich auch mit der sogenannten Psycholyse. Dabei soll mit Hilfe von Drogen eine Art Bewusstseinserweiterung erreicht werden.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 2. September 2016

Wieder ein Missbrauchs-Vorwurf

Nach einer Missbrauchsanzeige gegen einen katholischen Priester (73) aus Lohne (Kreis Vechta), hat die Oldenburger Staatsanwaltschaft bereits das Haus des Geistlichen durchsuchen lassen. Der Mann soll Kindern Bilder mit pornografischem Inhalt gezeigt haben. Bei der Durchsuchung sei Beweismaterial beschlagnahmt worden. Ob es sich dabei um pornografisches Material handelt, wollte Staatsanwalt Torben Tölle auf Anfrage nicht kommentieren. Viele Fragen ranken sich um den Fall, es wird spekuliert. Um Gerüchten entgegenzutreten, hier die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.


Nordwest-Zeitung, 7. September 2016

Lebenslanger Kampf mit den Zeugen Jehovas

Im Pop.Up Studio in der Oranienstr. 190 in Berlin-Mitte wird Euch die VR-Serie „Rausgeworfen (Disfellowshipped)“ präsentiert: Die Geschichte einer Frau in ihrem lebenslangen Kampf mit den Zeugen Jehovas. Sie wurde missbraucht, erniedrigt und ausgeschlossen. Nun will sie ihre Würde zurück.

Correkt!v, 9. September 2016

Brandanschlag auf Gebäude der Zeugen Jehovas

In Wittenberg gab es einen Brandanschlag auf das Gebäude der Zeugen Jehovas in der Großen Bruchstraße. Die Tat soll sich zwischen Samstag- und Sonntagvormittag ereignet haben. Am Sonntagvormittag wurde die Polizei über die versuchte Brandstiftung an dem Gebäude informiert.

Mitteldeutsche Zeitung, 19. September 2016

Die bewachte Sekte aus Mexiko

Die Ordnung im Dorf kontrolliert Anwohnern zufolge die sogenannte „Jesus-und-Maria-Wache“: rund 60 mit Waffen ausgestattete Männer, die vermeintlich den Willen der Jungfrau durchsetzen. „Auf diese Art nehmen uns die Religiösen als Geiseln. Sie haben hier die totale Kontrolle“, erzählt die Einwohnerin Margarita Mora. „Ich glaube an Gott, aber ich halte mich nicht für fanatisch. Ich trage dieses Tuch auf dem Kopf, weil ich nicht will, dass meine Kinder hören, wie sie mich beleidigen.“

Wolfsburger Allgemeine, 21. September 2016

Ex-Zeugin Jehovas endlich frei

Masha kommt als Kind von Zeugen Jehovas auf die Welt. Sie zieht von Haustür zu Haustür und versucht die Menschen zu missionieren. Bis der Drang, ihren Eltern gefallen zu wollen, schwindet und sie mit der Sekte bricht. Sie verliert alles - und fühlt sich zum ersten Mal frei.

ntv, 22. September 2016

Zeugen Jehovas helfen auch nicht immer weiter

Auf einem Plakat fragen die Zeugen Jehovas, die neben den Ticketautomaten einen Infostand aufgebaut haben: "Wie übersteht man schwere Zeiten?" Doch das hilft dem rheinischen Reisenden jetzt auch nicht weiter. Schließlich findet er sein Ziel doch noch, als er auf dem Berührbildschirm die MVV-Suchmaske öffnet statt derjenigen der Deutschen Bahn.

Süddeutsche Zeitung, 30. September 2016

Tod bei Teufelsaustreibung

Alle fünf Angeklagten sitzen seit der tödlichen "Teufelsaustreibung" in Untersuchungshaft. Psychiatrische Gutachten haben der Staatsanwaltschaft zufolge keinen Hinweis auf seelische Störungen oder eine verminderte Schuldfähigkeit ergeben. Die Angeklagten sollen Christen sein - mit buddhistischen und schamanistischen Einflüssen. Welcher Kirche oder Sekte sie angehören, konnten die Ermittler zunächst nicht herausfinden.

Stern, 9. Oktober 2016

Die Leiter der Erleuchtung

Die Familie ist zum Essen versammelt. Man hält sich an den Händen, viele Stimmen beten im monotonen Rhythmus. Eine Szene, wie sie ähnlich in vielen Familien stattfinden könnte. Doch die Worte klingen ungewohnt, verschieben das vertraute Bild ins Fremde. Es geht in dem Gebet um den Aufstieg auf einer "Leiter der Erleuchtung". Von der Wand schaut ein riesiges Auge auf die Tafel herab.

Süddeutsche Zeitung, 12. Oktober 2016

Warum glauben immer mehr an Wunderheiler?

Dieter Rohmann begleitet seit den 1980-er Jahren Sektenaussteiger auf ihrem oft langen und schweren Weg hinaus aus einer verschworenen Gemeinschaft mit obskuren Ritualen. Diese Menschen verlassen damit aber auch einen Schutzraum hinein in eine ihnen oft fremde, bedrohliche Welt. Der Münchner Diplom-Psychologe hat eigene Erfahrungen mit einer Sekte und beschäftigt sich außerdem mit der Frage, wieso immer mehr Menschen Wunderheilern und Heilsversprechern folgen.

MDR, 17. Oktober 2016

Kritik an "Blick"-Titelstory

Evangelikale Gemeinden in der Schweiz fühlen sich von der Titelgeschichte der Boulevard-Zeitung Blick als Sekten diffamiert. Sie werden als Beispiele für „Splittergruppen“ neben Gruppierungen wie Scientology oder Ufo-Gläubigen gelistet. Unter der Schlagzeile „Gefährliche Gurus“ hatte die Schweizer Zeitung am Samstag in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Infosekta die 14 „auffälligsten Glaubens-Splittergruppen“ der Schweiz aufgezählt. Ziel sei die Beleuchtung der Macht von Sekten in der Schweiz gewesen. Den Sekten und Gruppierungen wird im Bericht unter anderem vorgeworfen, dogmatische Inhalte zu vertreten, Mitgliedern den Ausstieg zu erschweren oder auch zur Züchtigung von Kindern aufzurufen.

Pro, 24. Oktober 2016

Wahrheitspflicht verletzt

Unter dem Titel “Zeugen Jehovas reissen Familien auseinander” veröffentlichte der “Tages-Anzeiger” am 27. Juli 2015 ein Interview mit einer Projektleiterin des Vereins “Infosekta”. Es ging hauptsächlich um den Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft und die damit verbundene Ächtung selbst durch engste Familienmitglieder.

business 24, 28. Oktober 2016

Wie ein Guru

Die Art und Weise, wie Djokovic sich dabei gibt, hat etwas Sektiererisches, inspiriert von ihm: Pepe Imaz. In Kontakt kommt er mit dem 42-Jährigen, weil er Bruder Marko vor zwei Jahren durch eine schwere Krise geholfen haben soll. Djokovic spricht von göttlichen Verbindungen, auf der Bühne sitzen auch sein Bruder Marko und die Slowakin Daniela Hantuchova. Ihm gehe es darum, seine Denkweise neu zu strukturieren, um seine Karriere von jetzt an fortzusetzen. Titel und Siege hätten nicht mehr den gleichen Stellenwert.

Blick, 2. November 2016


Sekte legt sich mit dem Falschen an

Nach seinem verstörenden V/H/S 2-Beitrag „Safe Haven“ lässt uns Gareth Evans noch tiefer in die teuflischen Abgründe einer Sekte vordringen. Seine neueste Regiearbeit hört auf den Namen Apostle und begleitet einen Mann bei dem verzweifelten Versuch, seine Schwester aus den Fängen eines religiösen Kults zu befreien. Dort angekommen, soll er eine Gegenleistung für die Freigabe erbringen. Doch die Sektenmitglieder haben sich eindeutig mit dem Falschen angelegt.

Blairwitch, 3. November 2016

Heiliger Ausbeuter

Im Prozess gegen einen selbst ernannten „Heiligen“ sollte an diesem Donnerstag das Urteil fallen, die Urteilsverkündung ist nun voraussichtlich auf den 14. November verschoben. Der 30-Jährige und sein Helfer sollen Frauen, die ihnen hörig waren, sexuell extrem ausgebeutet haben.

Westdeutsche Zeitung, 3. November 2016


Margot Käßmann und die Skatspieler
Denkt Margot Käßmann an Machos, denkt sie auch sofort an Erdogan, Putin und Trump als Skatspieler, die Frauenwitze reißen, sich auf die Schenkel klopfen und sich toll finden („Penisgröße inbegriffen“, OT Käßmann). Die BamS-Kolumnistin geht also sehr pfleglich mit ihren Vorurteilen um, die sie gegenüber Skatspielern hat.
Ihren Ausführungen mangelt es aber an weiteren Erläuterungen wie „Trump würde sicherlich vor jedem Spiel zwei Damen drücken“, „Erdogan würde nur mitspielen, wenn die Damen voll verschleiert wären“, „Putin würde nur mitspielen, wenn man ihm versichert, dass er kein böse Bube ist“.
Hier weiterlesen, 14. November 2016

Nach Wunderheilung weniger bei Youtube

Der Youtube-Kanal von "Master" Petra Herz, die für das "unseriöse Heilungs-Angebot" (so Sekten-Expertin Svenja Hardecker, evangelische Landeskirche Württemberg), im süddeutschen Raum zuständig ist, wurde ziemlich ausgedünnt. Wer am Dienstag nach den Liebesbekundungen für "Master Sha" in der Empfinger Schulaula, nach der "Wunderheilung" einer fiebrigen Tochter oder "Ameisenentfernung" à la Sha schauen wollte, wurde enttäuscht.

Schwarzwälder Bote, 16. November 2016

Für 10 Jahre ins Gefängnis
Der selbst ernannte „Heilige” beutete mehrere Frauen extrem aus, bei der Urteilsverkündung schluchzten schick gekleidete Frauen. Vier hörten gar nicht mehr auf zu weinen.
Bild, 17. September 2016

Mission mit iPad

Als das Mädchen damit fertig war – und ich leider noch immer völlig sprachlos – tippte die Frau aufgeregt auf dem iPad herum und schon lief der nächste Film. Erst jetzt bemerkte ich die Adresszeile im Browser: jw.org – die Internetadresse der Wachtturm-Gesellschaft.

N24, 20. November 2016

Leah Remini warnt vor Scientology

Fast ihr ganzes Leben war Leah Remini Mitglied von Scientology, doch 2013 war Schluss: Die Schauspielerin verließ die Sekte und hat sich seitdem der Aufklärungsarbeit verschrieben. Ihr Buch"Troublemaker: Surviving Hollywood and Scientology" wurde zum Besteller, in den USA läuft gerade eine mehrteilige Scientology-Doku von ihr. Darin kommen zahlreiche Aussteiger zu Wort, die über die kruden Machenschaften der Sekte berichten.

stern, 24. November 2016

"Schweiz tut zu wenig gegen Sekten"

Sie ist die Stimme der Münchner Verkehrsgesellschaft. An jeder Haltestelle hört man die Ansagen von Sabine Bundschu (57). Nun erhebt die Deutsche schwere Vorwürfe gegen die Kirschblütengemeinschaft. Für die Solothurner Sekte fuhr sie acht Jahre lang regelmässig über die Grenze, um an Wochenend-Workshops teilzunehmen. Man versprach ihr auch, sie zur Therapeutin auszubilden. Heute sagt sie: «Die Schweiz tut zu wenig gegen Sekten!»

Blick, 30. November 2016

Messias Tom Cruise

Laut Remini gilt der „Mission Impossible“-Star unter den Sektenmitgliedern als der „Messias“, weil „ihnen eingetrichtert wird, dass Tom ganz allein die Fähigkeit hat, unseren Planeten zu verändern.“

Berliner Kurier, 1. Dezember 2016

Pfingstbewegung wächst rasant

Die Pfingstbewegung wächst rasant. Mittlerweile fühlen sich weltweit rund eine halbe Milliarde Menschen ihr zugehörig. Diese Einschätzung äußerte die katholische Theologieprofessorin Margit Eckholt (Osnabrück) in einem Vortrag in Sankt Augustin (bei Bonn). In Brasilien beispielsweise liege der Anteil von Pfingstlern an der Gesamtbevölkerung bei etwa 25 Prozent. Sie kämen aus allen Gesellschaftsschichten.

Kathnet,1. Dezember 2016 


Liebe grüne Pudelmützen-Träger,
Tante Margot von der Kirche in Hannover schreibt heute in der „Bild am Sonntag“, dass ihr nicht an den Weihnachtsmann glauben sollt. Der sei 1931 von dem Cartoonisten Haddon Sundblom erfunden und ab 1964 von Coca Cola groß herausgebracht worden. Deswegen sei es besser, wenn ihr an das Christkind glaubt. Dieses Kind als Geschenk Gottes sei auch viel rätselhafter als der Weihnachtsmann.
Hier weiterlesen, Kinderunwohl, 4. Dezember 2016 

Nikolaus ohne Zeugen Jehovas
So hätten die Eltern, die sich zu den Zeugen Jehovas bekennen, ihre Kinder am Montag zunächst zu Hause gelassen, als am Morgen der Besuch des Nikolaus anstand. "Die beiden Kinder sind erst mittags gekommen, als der Nikolaus weg war", sagt Ruoff.
Scjwarzwälder Bote, 7. Dezember 2016

Kein Raumschiff für Uriella
Viele Jahre lang waren eine Medienlandschaft ohne regelmässige Auftritte von Uriella kaum denkbar: Die als Erika Bertschinger geborene Anführerin des Fiat-Lux-Orden sprach, wo immer man sie sprechen liess: Sie war Stammgast in Talkshows auf RTL, Sat 1, TeleZüri und dem Schweizer Fernsehen, füllte Zeitungsspalten im «Blick» genauso wie bei «Bild». Immer dabei: Ehemann Icordo (bürgerlich Eberhard Eicke). Zusammen erzählte das stets ganz in weiss gekleidete Paar von der drohenden Apokalypse und von Raumschiffen, die ihrer Glaubensgemeinschaft die Rückkehr auf den gereinigten Planeten Amora ermögliche.
Bluewin, 11. Dezember 2016

Thriller aus Sekten-Milieu

Der Film ist in den 1980er Jahren angesiedelt. Es geht um eine entzweite Familie, die einen Kult-Experten anheuert, um ihren Teenager-Sohn aus einer Sekte zurückzugewinnen. Doch bald stellen ihnen die Anhänger der Gruppe nach.
Hamburger Abendblatt, 14. Dezember 2016

Exorzisten vor Gericht
Die Angeklagten im sogenannten Exorzismus-Prozess von Frankfurt stehen nach Ansicht eines Pfarrers vermutlich koreanischen Sekten nahe.
Hessenschau, 15. Dezember 2016

Drogenexperiment mit Sektenhintergrund?
Mit Wahnvorstellungen, Herzrasen und Krampfanfällen wälzen sich die Menschen im Tagungsraum auf dem Boden. Einige sind bereits bewusstlos, andere liegen auf dem Rasen vor dem Gebäude, bis zu 29 Menschenleben sind in Gefahr. Augenzeugen können kaum glauben, was sie sehen. Mehr als 160 Rettungskräfte eilen ins niedersächsische Handeloh, Notärzte kämpfen in der parkähnlichen Anlage südlich von Hamburg um das Überleben der Seminarteilnehmer, Unfallwagen bringen die Betroffenen in Krankenhäuser. Schnell wird klar: Es war Drogenexperiment, möglicherweise sogar mit Sekten-Hintergrund.
Lübecker Nachrichten, 20. Dezember 2016

Tierfreunde und andere in der City

"Sind Sie Tierfreund?" oder "Möchten Sie mit uns über Gott sprechen?" – Fragen dieser Art dürfte beinahe jeder schon gehört haben, der sich regelmäßig in Calw aufhält. Insbesondere vor dem Kaufland tummeln sich regelmäßig alle möglichen Organisationen. Die Palette reicht von Vertretern der christlichen Kirchen über muslimische Vereine, soziale und gemeinnützige Organisationen, Tier- und Umweltschützer bis hin zu den Zeugen Jehovas und der äußerst umstrittenen "Scientology-Kirche".

Schwarzwälder Bote, 28. Dezember 2015