Mittwoch, 28. Dezember 2016

Aufgelesen 2016 (IV)

Nachts findet die Hölle statt

„Mit 36 Jahren ist mir bewusst geworden – ich muss raus aus der Sekte, um meine Kinder zu schützen.“ Sie trennte sich von ihrem Mann und zog weit weg. Immer wieder wurde sie bedrängt. „Es wird versucht, einen in den Suizid zu treiben“, sagt die Sekten-Aussteigerin. Es folgten Psychiatrie und therapeutische Hilfen, die sie zurückholten ins normale Leben. Heute führt sie Ausstiegsberatung für Überlebende ritueller Gewalt im Traumahilfezentrum München durch.

Westfälische Nachrichten, 31. August 2016

Drogenexperiment mit Sektenhintergrund

Doch dann stellt sich heraus: Offenbar konsumierten die Betroffenen Drogen. In zwei Kapseln wird die verbotene Psychodroge 2C-E nachgewiesen. Ein Drogenexperiment soll es gewesen sein, möglicherweise mit Sekten-Hintergrund. Die beiden Organisatoren befassen sich auch mit der sogenannten Psycholyse. Dabei soll mit Hilfe von Drogen eine Art Bewusstseinserweiterung erreicht werden.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 2. September 2016

Wieder ein Missbrauchs-Vorwurf

Nach einer Missbrauchsanzeige gegen einen katholischen Priester (73) aus Lohne (Kreis Vechta), hat die Oldenburger Staatsanwaltschaft bereits das Haus des Geistlichen durchsuchen lassen. Der Mann soll Kindern Bilder mit pornografischem Inhalt gezeigt haben. Bei der Durchsuchung sei Beweismaterial beschlagnahmt worden. Ob es sich dabei um pornografisches Material handelt, wollte Staatsanwalt Torben Tölle auf Anfrage nicht kommentieren. Viele Fragen ranken sich um den Fall, es wird spekuliert. Um Gerüchten entgegenzutreten, hier die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.


Nordwest-Zeitung, 7. September 2016

Lebenslanger Kampf mit den Zeugen Jehovas

Im Pop.Up Studio in der Oranienstr. 190 in Berlin-Mitte wird Euch die VR-Serie „Rausgeworfen (Disfellowshipped)“ präsentiert: Die Geschichte einer Frau in ihrem lebenslangen Kampf mit den Zeugen Jehovas. Sie wurde missbraucht, erniedrigt und ausgeschlossen. Nun will sie ihre Würde zurück.

Correkt!v, 9. September 2016

Brandanschlag auf Gebäude der Zeugen Jehovas

In Wittenberg gab es einen Brandanschlag auf das Gebäude der Zeugen Jehovas in der Großen Bruchstraße. Die Tat soll sich zwischen Samstag- und Sonntagvormittag ereignet haben. Am Sonntagvormittag wurde die Polizei über die versuchte Brandstiftung an dem Gebäude informiert.

Mitteldeutsche Zeitung, 19. September 2016

Die bewachte Sekte aus Mexiko

Die Ordnung im Dorf kontrolliert Anwohnern zufolge die sogenannte „Jesus-und-Maria-Wache“: rund 60 mit Waffen ausgestattete Männer, die vermeintlich den Willen der Jungfrau durchsetzen. „Auf diese Art nehmen uns die Religiösen als Geiseln. Sie haben hier die totale Kontrolle“, erzählt die Einwohnerin Margarita Mora. „Ich glaube an Gott, aber ich halte mich nicht für fanatisch. Ich trage dieses Tuch auf dem Kopf, weil ich nicht will, dass meine Kinder hören, wie sie mich beleidigen.“

Wolfsburger Allgemeine, 21. September 2016

Ex-Zeugin Jehovas endlich frei

Masha kommt als Kind von Zeugen Jehovas auf die Welt. Sie zieht von Haustür zu Haustür und versucht die Menschen zu missionieren. Bis der Drang, ihren Eltern gefallen zu wollen, schwindet und sie mit der Sekte bricht. Sie verliert alles - und fühlt sich zum ersten Mal frei.

ntv, 22. September 2016

Zeugen Jehovas helfen auch nicht immer weiter

Auf einem Plakat fragen die Zeugen Jehovas, die neben den Ticketautomaten einen Infostand aufgebaut haben: "Wie übersteht man schwere Zeiten?" Doch das hilft dem rheinischen Reisenden jetzt auch nicht weiter. Schließlich findet er sein Ziel doch noch, als er auf dem Berührbildschirm die MVV-Suchmaske öffnet statt derjenigen der Deutschen Bahn.

Süddeutsche Zeitung, 30. September 2016

Tod bei Teufelsaustreibung

Alle fünf Angeklagten sitzen seit der tödlichen "Teufelsaustreibung" in Untersuchungshaft. Psychiatrische Gutachten haben der Staatsanwaltschaft zufolge keinen Hinweis auf seelische Störungen oder eine verminderte Schuldfähigkeit ergeben. Die Angeklagten sollen Christen sein - mit buddhistischen und schamanistischen Einflüssen. Welcher Kirche oder Sekte sie angehören, konnten die Ermittler zunächst nicht herausfinden.

Stern, 9. Oktober 2016

Die Leiter der Erleuchtung

Die Familie ist zum Essen versammelt. Man hält sich an den Händen, viele Stimmen beten im monotonen Rhythmus. Eine Szene, wie sie ähnlich in vielen Familien stattfinden könnte. Doch die Worte klingen ungewohnt, verschieben das vertraute Bild ins Fremde. Es geht in dem Gebet um den Aufstieg auf einer "Leiter der Erleuchtung". Von der Wand schaut ein riesiges Auge auf die Tafel herab.

Süddeutsche Zeitung, 12. Oktober 2016

Warum glauben immer mehr an Wunderheiler?

Dieter Rohmann begleitet seit den 1980-er Jahren Sektenaussteiger auf ihrem oft langen und schweren Weg hinaus aus einer verschworenen Gemeinschaft mit obskuren Ritualen. Diese Menschen verlassen damit aber auch einen Schutzraum hinein in eine ihnen oft fremde, bedrohliche Welt. Der Münchner Diplom-Psychologe hat eigene Erfahrungen mit einer Sekte und beschäftigt sich außerdem mit der Frage, wieso immer mehr Menschen Wunderheilern und Heilsversprechern folgen.

MDR, 17. Oktober 2016

Kritik an "Blick"-Titelstory

Evangelikale Gemeinden in der Schweiz fühlen sich von der Titelgeschichte der Boulevard-Zeitung Blick als Sekten diffamiert. Sie werden als Beispiele für „Splittergruppen“ neben Gruppierungen wie Scientology oder Ufo-Gläubigen gelistet. Unter der Schlagzeile „Gefährliche Gurus“ hatte die Schweizer Zeitung am Samstag in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Infosekta die 14 „auffälligsten Glaubens-Splittergruppen“ der Schweiz aufgezählt. Ziel sei die Beleuchtung der Macht von Sekten in der Schweiz gewesen. Den Sekten und Gruppierungen wird im Bericht unter anderem vorgeworfen, dogmatische Inhalte zu vertreten, Mitgliedern den Ausstieg zu erschweren oder auch zur Züchtigung von Kindern aufzurufen.

Pro, 24. Oktober 2016

Wahrheitspflicht verletzt

Unter dem Titel “Zeugen Jehovas reissen Familien auseinander” veröffentlichte der “Tages-Anzeiger” am 27. Juli 2015 ein Interview mit einer Projektleiterin des Vereins “Infosekta”. Es ging hauptsächlich um den Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft und die damit verbundene Ächtung selbst durch engste Familienmitglieder.

business 24, 28. Oktober 2016

Wie ein Guru

Die Art und Weise, wie Djokovic sich dabei gibt, hat etwas Sektiererisches, inspiriert von ihm: Pepe Imaz. In Kontakt kommt er mit dem 42-Jährigen, weil er Bruder Marko vor zwei Jahren durch eine schwere Krise geholfen haben soll. Djokovic spricht von göttlichen Verbindungen, auf der Bühne sitzen auch sein Bruder Marko und die Slowakin Daniela Hantuchova. Ihm gehe es darum, seine Denkweise neu zu strukturieren, um seine Karriere von jetzt an fortzusetzen. Titel und Siege hätten nicht mehr den gleichen Stellenwert.

Blick, 2. November 2016


Sekte legt sich mit dem Falschen an

Nach seinem verstörenden V/H/S 2-Beitrag „Safe Haven“ lässt uns Gareth Evans noch tiefer in die teuflischen Abgründe einer Sekte vordringen. Seine neueste Regiearbeit hört auf den Namen Apostle und begleitet einen Mann bei dem verzweifelten Versuch, seine Schwester aus den Fängen eines religiösen Kults zu befreien. Dort angekommen, soll er eine Gegenleistung für die Freigabe erbringen. Doch die Sektenmitglieder haben sich eindeutig mit dem Falschen angelegt.

Blairwitch, 3. November 2016

Heiliger Ausbeuter

Im Prozess gegen einen selbst ernannten „Heiligen“ sollte an diesem Donnerstag das Urteil fallen, die Urteilsverkündung ist nun voraussichtlich auf den 14. November verschoben. Der 30-Jährige und sein Helfer sollen Frauen, die ihnen hörig waren, sexuell extrem ausgebeutet haben.

Westdeutsche Zeitung, 3. November 2016


Margot Käßmann und die Skatspieler
Denkt Margot Käßmann an Machos, denkt sie auch sofort an Erdogan, Putin und Trump als Skatspieler, die Frauenwitze reißen, sich auf die Schenkel klopfen und sich toll finden („Penisgröße inbegriffen“, OT Käßmann). Die BamS-Kolumnistin geht also sehr pfleglich mit ihren Vorurteilen um, die sie gegenüber Skatspielern hat.
Ihren Ausführungen mangelt es aber an weiteren Erläuterungen wie „Trump würde sicherlich vor jedem Spiel zwei Damen drücken“, „Erdogan würde nur mitspielen, wenn die Damen voll verschleiert wären“, „Putin würde nur mitspielen, wenn man ihm versichert, dass er kein böse Bube ist“.
Hier weiterlesen, 14. November 2016

Nach Wunderheilung weniger bei Youtube

Der Youtube-Kanal von "Master" Petra Herz, die für das "unseriöse Heilungs-Angebot" (so Sekten-Expertin Svenja Hardecker, evangelische Landeskirche Württemberg), im süddeutschen Raum zuständig ist, wurde ziemlich ausgedünnt. Wer am Dienstag nach den Liebesbekundungen für "Master Sha" in der Empfinger Schulaula, nach der "Wunderheilung" einer fiebrigen Tochter oder "Ameisenentfernung" à la Sha schauen wollte, wurde enttäuscht.

Schwarzwälder Bote, 16. November 2016

Für 10 Jahre ins Gefängnis
Der selbst ernannte „Heilige” beutete mehrere Frauen extrem aus, bei der Urteilsverkündung schluchzten schick gekleidete Frauen. Vier hörten gar nicht mehr auf zu weinen.
Bild, 17. September 2016

Mission mit iPad

Als das Mädchen damit fertig war – und ich leider noch immer völlig sprachlos – tippte die Frau aufgeregt auf dem iPad herum und schon lief der nächste Film. Erst jetzt bemerkte ich die Adresszeile im Browser: jw.org – die Internetadresse der Wachtturm-Gesellschaft.

N24, 20. November 2016

Leah Remini warnt vor Scientology

Fast ihr ganzes Leben war Leah Remini Mitglied von Scientology, doch 2013 war Schluss: Die Schauspielerin verließ die Sekte und hat sich seitdem der Aufklärungsarbeit verschrieben. Ihr Buch"Troublemaker: Surviving Hollywood and Scientology" wurde zum Besteller, in den USA läuft gerade eine mehrteilige Scientology-Doku von ihr. Darin kommen zahlreiche Aussteiger zu Wort, die über die kruden Machenschaften der Sekte berichten.

stern, 24. November 2016

"Schweiz tut zu wenig gegen Sekten"

Sie ist die Stimme der Münchner Verkehrsgesellschaft. An jeder Haltestelle hört man die Ansagen von Sabine Bundschu (57). Nun erhebt die Deutsche schwere Vorwürfe gegen die Kirschblütengemeinschaft. Für die Solothurner Sekte fuhr sie acht Jahre lang regelmässig über die Grenze, um an Wochenend-Workshops teilzunehmen. Man versprach ihr auch, sie zur Therapeutin auszubilden. Heute sagt sie: «Die Schweiz tut zu wenig gegen Sekten!»

Blick, 30. November 2016

Messias Tom Cruise

Laut Remini gilt der „Mission Impossible“-Star unter den Sektenmitgliedern als der „Messias“, weil „ihnen eingetrichtert wird, dass Tom ganz allein die Fähigkeit hat, unseren Planeten zu verändern.“

Berliner Kurier, 1. Dezember 2016

Pfingstbewegung wächst rasant

Die Pfingstbewegung wächst rasant. Mittlerweile fühlen sich weltweit rund eine halbe Milliarde Menschen ihr zugehörig. Diese Einschätzung äußerte die katholische Theologieprofessorin Margit Eckholt (Osnabrück) in einem Vortrag in Sankt Augustin (bei Bonn). In Brasilien beispielsweise liege der Anteil von Pfingstlern an der Gesamtbevölkerung bei etwa 25 Prozent. Sie kämen aus allen Gesellschaftsschichten.

Kathnet,1. Dezember 2016 


Liebe grüne Pudelmützen-Träger,
Tante Margot von der Kirche in Hannover schreibt heute in der „Bild am Sonntag“, dass ihr nicht an den Weihnachtsmann glauben sollt. Der sei 1931 von dem Cartoonisten Haddon Sundblom erfunden und ab 1964 von Coca Cola groß herausgebracht worden. Deswegen sei es besser, wenn ihr an das Christkind glaubt. Dieses Kind als Geschenk Gottes sei auch viel rätselhafter als der Weihnachtsmann.
Hier weiterlesen, Kinderunwohl, 4. Dezember 2016 

Nikolaus ohne Zeugen Jehovas
So hätten die Eltern, die sich zu den Zeugen Jehovas bekennen, ihre Kinder am Montag zunächst zu Hause gelassen, als am Morgen der Besuch des Nikolaus anstand. "Die beiden Kinder sind erst mittags gekommen, als der Nikolaus weg war", sagt Ruoff.
Scjwarzwälder Bote, 7. Dezember 2016

Kein Raumschiff für Uriella
Viele Jahre lang waren eine Medienlandschaft ohne regelmässige Auftritte von Uriella kaum denkbar: Die als Erika Bertschinger geborene Anführerin des Fiat-Lux-Orden sprach, wo immer man sie sprechen liess: Sie war Stammgast in Talkshows auf RTL, Sat 1, TeleZüri und dem Schweizer Fernsehen, füllte Zeitungsspalten im «Blick» genauso wie bei «Bild». Immer dabei: Ehemann Icordo (bürgerlich Eberhard Eicke). Zusammen erzählte das stets ganz in weiss gekleidete Paar von der drohenden Apokalypse und von Raumschiffen, die ihrer Glaubensgemeinschaft die Rückkehr auf den gereinigten Planeten Amora ermögliche.
Bluewin, 11. Dezember 2016

Thriller aus Sekten-Milieu

Der Film ist in den 1980er Jahren angesiedelt. Es geht um eine entzweite Familie, die einen Kult-Experten anheuert, um ihren Teenager-Sohn aus einer Sekte zurückzugewinnen. Doch bald stellen ihnen die Anhänger der Gruppe nach.
Hamburger Abendblatt, 14. Dezember 2016

Exorzisten vor Gericht
Die Angeklagten im sogenannten Exorzismus-Prozess von Frankfurt stehen nach Ansicht eines Pfarrers vermutlich koreanischen Sekten nahe.
Hessenschau, 15. Dezember 2016

Drogenexperiment mit Sektenhintergrund?
Mit Wahnvorstellungen, Herzrasen und Krampfanfällen wälzen sich die Menschen im Tagungsraum auf dem Boden. Einige sind bereits bewusstlos, andere liegen auf dem Rasen vor dem Gebäude, bis zu 29 Menschenleben sind in Gefahr. Augenzeugen können kaum glauben, was sie sehen. Mehr als 160 Rettungskräfte eilen ins niedersächsische Handeloh, Notärzte kämpfen in der parkähnlichen Anlage südlich von Hamburg um das Überleben der Seminarteilnehmer, Unfallwagen bringen die Betroffenen in Krankenhäuser. Schnell wird klar: Es war Drogenexperiment, möglicherweise sogar mit Sekten-Hintergrund.
Lübecker Nachrichten, 20. Dezember 2016

Tierfreunde und andere in der City

"Sind Sie Tierfreund?" oder "Möchten Sie mit uns über Gott sprechen?" – Fragen dieser Art dürfte beinahe jeder schon gehört haben, der sich regelmäßig in Calw aufhält. Insbesondere vor dem Kaufland tummeln sich regelmäßig alle möglichen Organisationen. Die Palette reicht von Vertretern der christlichen Kirchen über muslimische Vereine, soziale und gemeinnützige Organisationen, Tier- und Umweltschützer bis hin zu den Zeugen Jehovas und der äußerst umstrittenen "Scientology-Kirche".

Schwarzwälder Bote, 28. Dezember 2015

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Andere Mission

Niedliche Joelle. Foto: Promi Flash 
Oliver Pocher - ein etwas anderer Zeuge Jehova 

Oliver Pocher, der früher für die Zeugen Jehovas von Tür zu Tür gegangen ist, missioniert als Mitglied dieser Sekte inzwischen anders als die Wachtturmgesellschaft. Das berichtet immer wieder die "Bild"-Zeitung, die auch heute ein durchaus niedliches Oben-ohne-Foto des "Pocher-Luders" Sarah Joelle Jahnel veröffentlicht hat. Die will nämlich in den Dschungel-Camp.

Foto-Anlass ist Pochers nächster gelungener Versuch, eine Frau flachzulegen, wie er früher versucht hat, Leute mit "Erwachet!" und "Wachtturm" hereinzulegen. Bei der Einweihung einer Schönheitsklinik trieb er es "Bild" zufolge mit einer Stewardess, von der "Bild" natürlich auch sexy Fotos hat. 

Wie man sich erfolgreich immer wieder ins Gespräch bringt, scheint Oliver Pocher als Zeuge Jehova aus vergeblichen Missionsversuchen gelernt zu haben. Was seinerzeit erfolglos war, veränderte er so, dass daraus ein Erfolgsrezept bei leichtgläubigen Frauen wurde.

Zum Zwecke der Verführung zog sich der in Hannover geborene Comedian mit der Stewardess in ein Patientenzimmer zurück. Das passte. Denn nach Auffassung der Zeugen Jehovas ist die ganze Welt ein einziger Patient - nur eben nicht so hübsch wie so manches "Luder" und so manche Stewardess.  

Samstag, 24. September 2016

Neuapostolisch ist...

Aus dem Netz gefischt. 
...wenn man jede Dummheit veröffentlichen darf

Die Neuapostolische Kirche ist eine mehrfache Abspaltung einer Erweckungsbewegung aus dem 19. Jahrhundert. Inzwischen weiß sie nicht mehr, ob sie die "einzig wahre christliche Kirche" ist oder die "irgendwie doch ganz richtige christliche Kirche", aber dass die Mitglieder, die nie lange überlegt haben, unglaubliche Katastrophen auf der Erde überleben, wenn sie erst einmal mit Jesus im Himmel Hochzeit feiern, das hoffen sie immer noch. Über die Perversität einer solchen Hoffnung muss man nicht lange diskutieren - wahrscheinlich sogar gar nicht.


Dafür hat die Neuapostolische Kirche jetzt eine Zitaten-Sammlung unter neuapostolisch.de ins Netz gestellt. Kaum hat ein Chef etwas Idiotisches gesagt, kann man es online nachlesen. Es ist aber ein Segen, wenn man das nicht tut, weil man sich nicht mit jeder Dummheit anderer den Tag verderben muss. Was heißt muss? Man sollte sich keinen einzigen Tag verderben lassen. 

Selig sind die, die meinen Beitrag zu dieser Zitaten-Sammlung ganz schnell wieder vergessen.   

Dienstag, 30. August 2016

Aufgelesen 2016 (III)

"Zwölf Stämme": Sekten-Lehrerin im Gerichtssaal verhaftet

Die Frau wurde noch im Gerichtssaal festgenommen. Der Vorsitzende Richter des Landgerichts begründete das mit Fluchtgefahr. Erstmals muss damit ein Mitglied der Sekte wegen der körperlichen Züchtigung von Kindern ins Gefängnis. Mitunter sei ein Kind bis zu achtmal am Tag geprügelt worden, sagte der Richter. Ein Opfer habe bis zu 30 Schläge bekommen, weil es gestottert oder falsch vorgelesen habe.

Die Welt, 21. Juni 2016

"Die heiligen Zwei" schicken Frauen auf den Strich

Dennis B. (26) und Mohamed A. (30) – ihr Trick, Frauen für sich zu gewinnen, war bizarr. Sie nannten sich „Die heiligen Zwei“, A. wurde „Gesandter“ genannt. Ein Heiliger mit überirdischen Kräften und Kontakten ins Jenseits. Gemeinsam zwangen sie drei Frauen zur Prostitution. Jetzt sitzen sie – vom Knast entzaubert – auf der Anklagebank.


Berliner Kurier, 22. Juni 2016

Gehet hin und lehret alle Volker

Mein Freund Volker wohnt in einer Reihenhaussiedlung. Freie Parkplätze gibt es in seiner Straße nicht mehr, denn sie wollen alle zu ihm.

Einer Italien-Reise wegen hat Volker den Gotthard-Tunnel googeln wollen. Doch er ist nur bis „Gott“ gekommen. Sein Telefon klingelte, das Gespräch dauerte, während sich ein Datensauger bei der Suchmaschine andockte und jedem mitteilte, der das wissen wollte: „Volker interessiert sich für Gott.“


Wie eine Straße bevölkert wird, 23. Juni 2016

Zeugen Jehovas grenzen Familienmitglieder aus

Kritik am Kongress äußerte der Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Michael Utsch (Berlin). Gegenüber idea sagte er, dass die dort geforderte „Loyalität“ oft eine Abkehr von ehemaligen Mitgliedern bedeute. Utsch: „Die Leitung ermuntert ihre Mitglieder dazu, Familienmitglieder auszugrenzen, damit sie zurück in die Gemeinschaft kommen. Durch soziale Isolation soll emotionaler Druck erzeugt werden, um Abtrünnige zurückzugewinnen.“ 

Idea, 27. Juni 2016

Neuapostolische Kirche zum ersten Mal ACK-Gastmitglied

Die Neuapostolische Kirche ist zukünftig Gastmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Mecklenburg-Vorpommern. Das hat die ACK-Mitgliederversammlung auf ihrer Sitzung in Zerrenthin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) beschlossen. Wie der Vorsitzende, Pastor Matthias Tuve (Greifswald), mitteilte, handelt es sich um den ersten Landesverband in Deutschland, in dem die Neuapostolische Kirche die Gastmitgliedschaft erhält.

Idea, 1. Juli 2016

Zeugen Jehovas zerstören Tempel in Mexiko

Die Zeugen Jehovas in Mexiko haben zugegeben, einen Tempel der antiken Volksgruppe der Mayonikhas nahe der Stadt Hidalgo in Zentralmexiko zerstört zu haben, weil die dort praktizierten Riten nicht ihren christlichen Vorstellungen entsprochen haben. Über den Akt des Vandalismus berichteten mehrere mexikanische Zeitungen wie Reforma, La Jornada, Excélsior und das Internetportal Sinembargo.

Amerika 21, 5. Juli 2016

Kein Interesse an Sekten-Drama

Was für ein Flop für „Colonia Dignidad“ mit unserer Hollywood-Hoffnung Daniel Brühl (38). Das Sekten-Drama fiel am ersten Wochenende in Großbritannien komplett durch.

Bild, 7. Juli 2016

Naherwartung und Missionseifer

Wie der Theologe und Religionswissenschaftler Georg Otto Schmid von der evangelischen Beratungsstelle "Relinfo" festhält, ist die «Gemeinde Jesus Christus erneuert» nicht unproblematisch: «Es handelt sich um eine fundamentalistische Gemeinschaft am radikalen Rand der Freikirchenszene.» Typisch dafür sei ein ausgeprägtes Schwarz-Weiss-Denken, die Naherwartung des Weltendes, Missionseifer und ein extremer Dämonenglaube.

TagesWoche, 7. Juli 2016

Colonia Dignidad: Scharfe Gauck-Kritik an Versäumnissen

Bundespräsident Joachim Gauck hat die deutschen Versäumnisse im Zusammenhang mit der Sekte "Colonia Dignidad" bei seinem Besuch in Chile scharf kritisiert. Konkrete Zusagen für die Hinterbliebenen machte er jedoch nicht.

tagesschau, 12. Juli 2016

Zeugen Jehovas haben Apokalypse-Fieber

Für viele Sekten sei eine besonders «aufgeregte Zeit» angebrochen, stellt Sektenexperte Hugo Stamm fest. «Die Zeugen Jehovas befinden sich in einem regelrechten Apokalypse-Fieber.» Sobald sich die Weltlage verschlechtere, nutzten Sekten die Gunst der Stunde, um ihre Endzeit-Theorien verstärkt zu propagieren. «Die Erfahrung zeigt, dass der Missionserfolg in solchen Zeiten ohne Zweifel grösser ist.»

20minuten, 20. Juli 2016


Schlimmster ZJ-Kongress aller Zeiten
Aktivist Lloyd Evans bezeichnet den heutigen Anlass in einer Medienmitteilung des Vereins Infosekta als «Worst Convention Ever», die schlimmste Zusammenkunft aller Zeiten. Weil es beim diesjährigen Kongress um eine Ausweitung der Ächtung auf nicht aktive Mitglieder geht.
Solche Inaktiven konnten bisher weiter Kontakt zu den Familien pflegen. Nun sollen sie aber neu, wenn sie einen «sündigen Lebensstil» pflegen, wie ausgeschlossene Mitglieder behandelt werden. Das heisst, der Kontakt wird abgebrochen. Ausschlussgründe können etwa Sex vor der Ehe, wiederholtes Rauchen oder Kritik an der Organisation sein.
bz Nordwestschweiz, 23. Juli 2016

Alle auf einer Seite

Da erleben wir gerade alle eine Geburt mit. Peter Alferding, Leiter des Katholischen Bildungswerkes, schaut auf seine Armbanduhr und sagt: „12.13 Uhr.“ In genau diesem Moment drückt Helmut Manthey einige Tasten einer Computertastatur, und die erste Homepage der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) geht online. Die ACK, der heute neben den beiden großen, der Evangelischen und der Katholischen, fünf kleinere Kirchen angehören, gibt es schon seit 1993.

Der Westen, 25. Juli 2016

Verbrechen decken bis zuletzt

Westdeutsche Behörden hatten früher als bisher bekannt Hinweise auf Verbrechen in der deutschen Sektensiedlung Colonia Dignidad in Chile. Zugleich deckten Bonner Diplomaten das Regime von Sektenchef Paul Schäfer bis 1987 und damit bis zur Endphase der Diktatur von Augusto Pinochet.

Amerika 21, 27. Juli 2016


Geld scheffeln statt Wiedergeburt
Bereits die zweite Woche findet im Zentrum Kyjiws der Kongress einer christlichen Organisation statt – dem geistlichen Zentrum „Wiedergeburt“. Deren Adepten in den gelben und blauen T-Shirts sind so zahlreich, dass man ihnen mittlerweile in jedem beliebigen Winkel der Stadt begegnen kann. Sie rufen die Bürger zu gemeinsamen Gebeten auf, im Austausch für „die Heilung von Krankheiten und für ewiges Leben“. Die Gebühren für die Miete des Sportpalastes, in dem die Gottesdienste stattfinden, geht täglich in die Hunderttausende. Laut unseren Informationen kosten allein drei Stunden ungefähr 300.000 Hrywnja (ca. 10.000 Euro). „Sie können sich nicht vorstellen, wie hoch dort die Summen der Spenden ausfallen können. Einer unserer Bekannten war dort, ein junger Mann, Programmierer. Tausend Dollar hat er dort gelassen, und ihm wurde noch gesagt, dass er beim nächsten Mal mehr geben soll“, erzählen Freunde des 27-jährigen Sergej.
Ukraine-Nachrichten, 1. August 2016

Entchristlichung des Abendlandes
Als ich die Geschichte las, dachte ich, dass sie von der Entchristlichung des Abendlands handelt, aber nicht von der Entchristlichung durch Muslime, sondern durch christliche Deutsche. Die Autoren der Schmutzmails dürften ja meist Landsleute sein. Was diese Frau getan hat, kommt dem schwierigsten biblischen Gebot, einem Angreifer auch die andere Wange hinzuhalten, ziemlich nahe. Wie müssen Leute drauf sein, die dieser Frau, die in einem schweren inneren Konflikt steckt, das Mitgefühl und den Respekt verweigern?
Die Zeit, 2. August 2016

Hilfe zur Selbsthilfe
Der 1975, einer Boomzeit neoreligiöser und sektenähnlicher Bewegungen gegründete Verein, hat sich nach eigener Darstellung zur Aufgabe gemacht, ,,Hilfe zur Selbsthilfe" für Eltern, Jugendliche und alle Menschen, die mit obskuren Bewegungen Probleme haben, anzubieten. Dies erfolgt durch Aufklärungsarbeit durch Mitglieder, die als Referenten zur Verfügung stehen. Dabei wenden sie sich an alle, die ihren Rat suchen wie Schulen, Jugendgruppen, Parteien oder Vereine und Verbände.
GWUP, 7. August 2016

Gefährliche Sekte
Strenge Bibelauslegung, eine weltweite, eingeschworene Gemeinschaft, gesteuert von der leitenden Körperschaft in den USA. Damit haben die Zeugen Jehovas viel gemein mit anderen charismatischen oder evangelikalen Christen. Aber weil die Zeugen Jehovas beispielsweise Bluttransfusionen ablehnen und Aussteiger meiden sollen, gelten sie vielen als gefährliche Sekte.
Deutschlandradio, 7. August 2016

Die Propheten kommen in Scharen
In Deutschland könnte man dieser Tage wohl im Wald unter einem Stein hausen, die Debatte rund um den Islam würde einen dennoch erreichen. Gebeutelt von den oft zehrenden politischen Diskussionen, werden die Stimmen der Atheisten immer lauter, die behaupten, dass eine Welt ohne Religionen eine bessere und friedlichere wäre. Aber ist das wirklich der Fall? Würde ein Leben ohne Religionen funktionieren? Was viele Nichtgläubige nicht merken: Auch wenn sie die großen Weltreligionen ablehnen, haben sie oft Zuflucht in Ersatzreligionen gefunden.
Achgut, 16. August 2016

Kein Kontakt mit anderen
Der Rat der «Ältesten» nahm meine Entscheidungen ab. Je älter ich wurde, desto mehr fühlte ich mich in meiner Freiheit eingeschränkt. Um die Austrittsquote tief zu halten, sollen die Anhänger nur mit Menschen aus der Gemeinschaft verkehren. Ich hatte aber auch andere Freunde und wollte mit ihnen in den Ausgang. Aber solche Aktivitäten verteufelten die Zeugen Jehovas. Vor allem, weil man dabei mit dem anderen Geschlecht in Kontakt kam.
20 Minuten, 18. August 2016

Hilferufe von Opfern satanistischer Sekten
In 21 Fällen suchten Rheinland-Pfälzerinnen Hilfe, weil man sie selbst oder eine Nahestehende zur Prostitution gezwungen hatte, sie zum Opfer eines Kinderpornorings oder satanistischer Sekten geworden waren.
Trierer Volksfreund, 24. August 2016

Warten auf das Ende der Welt
Die peruanische Polizei ist gegen mehrere Mitglieder einer Sekte vorgegangen, die in einem Haus auf das Ende der Welt warteten. Ein Nachbar habe die Polizei alarmiert, dass er aus einem Haus Schreie höre, sagte ein Polizeivertreter am Samstag im Sender RPP TV. Dort habe die Polizei dann elf Menschen gefunden, darunter zwei 17 und 14 Jahre alte Jugendliche und ein Baby. Demnach warteten sie auf das Ende der Welt am 24. August.
Newsticker der "Welt"

Bert und seine Herkunftsfamilie

Kommunalpolitiker suchen es derzeit im Wahlkampf: das "wissende Feld". Bert Hellinger allerdings ist auf keinem Plakat zu sehen. Dieser Psycho-Guru aus Leimen hat diesen Unsinn auch nur erfunden. Andere plappern ihn nach.

Burgdorfer Kreisblatt, 29. August 2016

Scientology wirbt auf Twitter
Auf Twitter gibt es seit einigen Tagen "den wohl genauesten und verlässlichsten Persönlichkeitstest" – ein von der Sekte Scientology geschalteter gesponserter Post. Die Anzeige wird Twitter-Nutzern prominent angezeigt. Wer auf den Link klickt, kommt auf eine Seite, die mit einem Test aufzeigen will, wie sehr "Glück und Erfolg Ihr Leben bestimmen".
Bento, 29. August 2016

Aufgelesen 2016 (IV)

Dienstag, 26. Juli 2016

Gewaltfantasien

Auch Lady Milford hätte an dem
NAK-Gott keine Freude. 
Warum tötet Gott Andersdenkende eigentlich nicht?

Vor 60 Jahren haben die Zeugen Jehovas bedauert, dass "wir nicht in einer Welt leben", in der Abtrünnige getötet werden dürfen. Dieses Zitat muss dieser Tage der Chef der Neuapostolischen Kirche (NAK), Jean-Luc Schneider, entdeckt haben. Oder wie sonst ist diese Predigt-Passage zu erklären: "Gott tötet nicht die Menschen, die nicht so denken wie er. Der Mensch ist frei zu denken so wie er will. Gott tötet auch nicht diejenigen, die anderer Meinung sind wie er. Er lässt alle leben. Auch wenn in der Kirche manche nicht mit ihm einig sind, lässt er sie dennoch leben. Es ist aber eine Prüfung". Zitiert wird diese Passage auf NAK-kritischen Seiten. Gesagt haben soll Schneider das am 12. Juni 2016 in Metz. 

Da wir nach den jüngsten Terror-Meldungen von Politikern und Sicherheitsbehörden um Wachsamkeit gebeten werden, da wir darauf achten sollen, ob veränderte Verhaltensweisen oder aktuelle Meinungsäußerungen von Bekannten, Freunden oder Verwandten zu Sorge Anlass geben, erkläre ich vorsichtshalber erst einmal, dass der NAK-Chef weder zu meinen Bekannten noch zu meinen Freunden oder Verwandten gehört. Den Mann würde ich nicht in meine Wohnung lassen, wer weiß, wovon der nach drei Bier um Mitternacht faselt.

Da Schneider aber selbst von Prüfung spricht, sollten die Sicherheitsbehörden dringend prüfen, ob dieser Mann im harmlosesten Fall unter Geschmacklosigkeit leidet, wenn er so etwas in einem von Terror gebeutelten Land sagt oder ob dieser Mann im schlimmsten Fall seine Gewaltfantasien irgendwann ausleben könnte.

Man stelle sich einmal vor, jemand würde posten: "Merkel tötet nicht die Menschen, die nicht so denken wie sie. Der Mensch ist frei zu denken so wie er will. Merkel tötet auch nicht diejenigen, die anderer Meinung sind als sie. Sie lässt alle leben. Auch wenn in der Union manche nicht mit ihr einig sind, lässt sie sie dennoch leben. Es ist aber eine Prüfung." Genau, verstanden. Das würde nicht einmal Horst Seehofer posten...

Dass Schneider seiner Sinne immer weniger Herr zu sein scheint, könnte man auch aus seiner Behauptung ablesen, Gott habe eine Meinung. Gestattet sei mir ein Ende mit Schiller, der in "Kabale und Liebe" (2. Akt, 1. Szene) Lady Milford sagen lässt: "Kann ich eine Freude daran finden, Sie was zu fragen, wenn ich voraus weiß, was Sie mir antworten werden? Oder Worte mit Ihnen zu wechseln, wenn Sie nicht das Herz haben, andrer Meinung als ich zu sein?"

Donnerstag, 21. Juli 2016

Sekten-Wahn

Eine streng religiöse Krankheit

Der Schweizer Sektenexperte Hugo Stamm diagnostiziert dieser Tage "Apokalypse-Fieber" bei den Zeugen Jehovas. Klingt nach einer schweren Krankheit. Ist es auch. Eine streng religiöse.

Immer wieder hat sich Jesus die "Rechtgläubigen" vorgeknöpft, ihre Heuchelei und ihre Verlogenheit entlarvt. 2000 Jahre später würde er sich wahrscheinlich häufiger mit Sekten beschäftigen, die immer Blut lecken, wenn der Welt schwere Wunden geschlagen werden. Mitgefühl kennen solche Gruppen nicht, nur Gruppenegoismus, der erschreckend ist.

Die beste Medizin gegen diesen Wahn müssten eigentlich die unzähligen falschen Prophezeiungen sein, mit denen immer dann neue Mitglieder geworben werden, wenn eine Horrormeldung die nächste jagt. "Je schlimmer, desto besser für unsere Sache" scheint das Motto zu sein.

Immer wieder tauchen in meiner Erinnerung Bilder von einer meistens bezaubernden Frau auf, die - ehemals Zeugin Jehovas -  als Evangelikale so weitergemacht hat wie bisher. Ich musste dazwischen gehen, wenn sie ihren Jungen in die Kirche prügeln wollte, ihr Wahn brachte sie vorübergehend um den Verstand, bis ich sie in die Wirklichkeit zurückholte und sie über sich selbst erschrak. Irgendwann siegte der Wahn, ihre Tochter kam zu mir in die Küche und kleidete ihr Leid in diesen Satz: "Ich komme einfach nicht damit zurecht, dass du so locker bist und meine Mutter so streng." Als ich sie fragte, ob ich mich ändern solle, ging sie schweigend.

Warum Menschen dem religiösen Wahn verfallen, ist mir bis heute ein Rätsel geblieben. Dieser Wahn tötet alle positiven Gefühle. Das müsste man doch rechtzeitig merken. Merken streng Religiöse aber nie. Sie verbergen ihre Krankheit sogar vor sich selbst.     

Samstag, 2. Juli 2016

Kriminelle Vereinigung?

Jean-Luc Schneider. Foto: NAK NRW
Ein Ex-Mitglied der Neuapostolischen Kirche haut drauf

"Für mich ist dieser gesamte NAKI e.V. samt seinen Beschäftigten und den Verlautbarern der div. GKn schlicht eine kriminelle Vereinigung, der es ausschließlich um Bereicherung durch Ausbeutung sich verdummen lassender Nachläufer geht..."

Schreibt Franz-Christian Schlangen auf seinen "religionskritischen Seiten". NAKI steht für Neuapostolische Kirche International, GKn für Gebietskirchen. Als ehemals überzeugter NAKI- und GKn-Anhänger setzt er sich immer wieder auf eine Art und Weise mit dieser Glaubensgemeinschaft auseinander, die eigentlich nur ihm selbst schaden kann.

Natürlich verkündet der NAKI-Chef Jean-Luc Schneider höheren Blödsinn, wenn er verkündet, dass die Existenz von Mitgliedern ein Beweis dafür ist, dass sich die Chefs zu Recht "Apostel" nennen. Die Existenz eines Fußballes beweist schließlich auch nicht, dass sich ein Spieler zu Recht Weltstar nennt. Die NAKI-Chefs sind keine Apostel. Jedenfalls nicht im biblischen Sinne. Darüber muss man nicht diskutieren, dazu muss man nur die Primärliteratur, also die Bibel lesen. 

Auch darüber, ob es sich bei der Neuapostolischen Kirche um eine "christliche Kirche" handelt, wie Kai Funkschmidt, Referent bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), meint, lässt sich trefflich streiten. Die erste Frage müsste lauten: Hat Jesus überhaupt eine Kirche gegründet? Die Antwort: Hat er nicht. Jedenfalls nicht laut Bibel. Die allerdings nicht hilfreich ist, wenn man den historischen Jesus kennenlernen möchte. Über den wissen wir so gut wie nichts. 

Den NAKI-Chefs kann man durchaus Heuchelei vorwerfen, wenn sie einerseits gegen den Mammon predigen und andererseits hohe Gehälter einstreichen, die ohne die Spenden der Mitglieder nicht gezahlt werden könnten. Dennoch verbietet sich der Vergleich mit "kriminellen Vereinigungen". Die Rote Armee Fraktion ist eine gewesen, der IS ist eine, die Mafia, die NSDAP. Wer die NAKI in diese Reihe stellt, verharmlost Vereinigungen, die wirklich kriminell sind.

Eine Zeitlang habe ich Sektenaussteiger beraten, dabei stellte ich fest, dass ehemalige Zeugen Jehovas besonders aggressiv waren, ehemalige Mitglieder der Neuapostolischen Kirche dagegen eher enttäuscht. Als Mitglieder dieser Glaubensgemeinschaften wähnten sie sich in der Rolle Auserwählter, der freie Fall auf den Boden der Tatsachen verursachte Schmerzen, die man hätte vermeiden können, wenn man diesem Wahn nicht erlegen wäre. Was man aber von Kindesbeinen an gelernt hat, lässt sich nicht so leicht abschütteln, es sei denn, man hat auch als Kind schon schnell die Kurve bekommen, die am Auserwähltsein vorbeiführt in die Erkenntnis, dass dieser Wahn aus purem Egoismus gespeist wird. Wer "nach mir die Sintflut" denkt, muss sich auch die Sintflut wünschen.

Manchmal denke ich, dass alles so einfach sein könnte. Da der Islam lehrt, dass Jesus die Wahrheit gesagt hat, müsste man sich eigentlich nur darauf einigen: Mohammed und Jesus sind Propheten Gottes gewesen. Sie haben gelehrt, was sie zu ihrer Zeit für erforderlich gehalten haben. Mohammed hat sich mit zwei Religionen auseinandergesetzt, Jesus mit einer. Gott liebt alle Menschen, mögen sie nun an ihn glauben oder nicht. Ständig wiederholte Bekenntnisse braucht er nicht. Gott ist nicht eitel, er wundert sich nur immer wieder darüber, wie wir gelegentlich unser Leben verschwenden für Dinge, die sich früher oder später als nutz- und freudlos entpuppen.

Sektenaussteiger, die sich als Ehemalige häufiger oder genauso oft mit dem Verein auseinandersetzen, zu dem sie einmal gehört haben, wie zu Zeiten ihrer Mitgliederschaft werden nie frei sein können von dem, was sie für falsch halten.

Wenn die Zeugen Jehovas und die Neuapostolische Kirche behaupten, Gott habe ihnen etwas gesagt, wird sich Gott jedes Mal fragen: "Was habe ich?" Das steht fest. Punkt.

Meine Erfahrungen mit der NAK





Samstag, 25. Juni 2016

Was wirklich zählt

Wissen auch die Zeugen Jehovas

Weil es am Rhein geschieht: Die Zeugen Jehovas wollen nun einer Freikirche notariell bestätigen, dass sie sich mit Recht "Gemeinde Gottes" nennt. Also notariell beglaubigt auch ist. Denn so steht es angeblich in der Bibel. Sagt seit 1955 diese Freikirche - und jetzt auch die Wachtturmgesellschaft (WTG), die ihre Zeitschriftenverteiler bisher in ein WTG-Gebäude eingeladen hat, das schon bald der Freikirche gehört.

Für die Zeugen Jehovas gibt es eigentlich keine anderen Glaubensgemeinschaften, die richtig sind, aber wenn das Geld stimmt, wissen auch sie, was wirklich zählt auf dieser Welt. So wird aus dem Königreichssaal ein Gottesreichssaal und eine Organisation muss nicht mehr den Namen "Jehova" tragen, wenn sie im Namen Gottes sprechen will. 

Das ist das Schöne am Immobilienmarkt: Auf dem sind alle gleich, wenn sie nur über genug Bares verfügen. Denn nur Bares ist Wahres.

Berichtet auch die "Badische Zeitung". Hier klicken