Sonntag, 30. Juni 2013

Sekten können...

...Fragen stellen

In diesem Monat haben sich die Zeugen Jehovas der Frage gewidmet, ob sich Gott um unsere Sorgen kümmert. Das weiß ich nicht. Wenn sich allerdings die Chefs der Zeugen Jehovas Sorgen machen, weil jemand etwas Kritisches schreibt, schalten sie Anwälte ein. Da verlassen sie sich keinesfalls auf Gott. Ob die Tricks, die sie bei juristischen Auseinandersetzungen anwenden, Gott gefallen, darf zumindest bezweifelt werden. Und schon redet man aneinander vorbei. Zweifel sind bei den Zeugen Jehovas schlicht verboten.

Doch auch ehemalige Mitglieder der Neuapostolischen Kirche (NAK) können Fragen stellen. Mit jedem neuen Kirchenpräsidenten tauchen die auf, werden Predigten analysiert und Schlüsse gezogen. Dabei könnte alles so einfach sein. Durch diese Glaubensgemeinschaft geht ein tiefer Riss, der ältere Mitglieder von den jüngeren trennt. Ausnahmen bestätigen die Regel des gordischen Knotens.

Viele Verbote sind mittlerweile aufgehoben worden, die Jungen gehen ins Kino, hotten in Discos herum und schauen sich sogar Theaterstücke an. Vor nicht allzu langer Zeit war das alles noch vom Teufel. Da werden Ältere nicht nur neidisch, sie fragen sich auch - mitunter sehr wütend -, was denn in ihrer Jugend vom Teufel - und was von Gott war. Oder werden die Karten zwischen Gott und Teufel neu gemischt, wenn der neue Kirchenpräsident sagt: "Hört mal zu, das ist nun nicht mehr neuapostolisch"?

Jedenfalls ist es ein merkwürdiges Ding mit den Sekten-Göttern...Die machen, was sie wollen...Oder wollen sollen?

Montag, 10. Juni 2013

Beim WDR unbekannt?

So soll er aussehen. Foto: WDR







Gesucht wird nach Bericht über Neuapostolische Kirche: Andreas Sträter

Mit einem eher freundlichen Bericht über die Neuapostolische Kirche hat WDR.de für heftige Reaktionen gesorgt, die zu zwei weiteren Folgen geführt haben. Ausgelöst wurden die hitzigen Diskussionen von jemandem, der bei diesem Sender "nicht zu ermitteln" ist. Teilt mir jetzt die Post mit - und schickt mir einen Brief an den Redakteur Andreas Sträter zurück. Auch der Westdeutsche Rundfunk hat einen Stempel auf den Umschlag gedrückt - und zwar diesen:




















Dass der WDR ein riesiger, von Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahlern finanzierter Apparat ist, weiß man. Aber dass man einen Redakteur nicht finden kann, der einen Bericht mit so vielen Reaktionen verfasst hat, wie es die auch bei diesem Sender sonst nicht gibt, verwundert doch ein wenig.

Vielleicht sollte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) von einem Teil der Gebühreneinnahmen einen Suchdienst für eher unbekannte Mitarbeiter finanzieren.

Geschickt habe ich Andreas Sträter meine jüngste Broschüre "Nach mir kommt keiner mehr" über die NAK in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts und ein Bilderbuch mit dem Titel "Wenn Zahlen einen Kopfstand machen", beide erschienen bei www.lulu.com Die bekam ich nun wieder zurück.

Jemand hat den Briefumschlag geöffnet. In einer Notiz an den Redakteur beziehe ich mich ausdrücklich auf den NAK-Bericht. Name und Thema müssten eigentlich ausreichen, um Thomas Sträter zu finden...Die Notiz steckt immer noch in dem (geöffneten) Umschlag...

Da kommen bei mir Erinnerungen wieder an ein Phänomen, das ich 1990 erlebt habe (die Ermittlungen der Post blieben erfolglos):

Neue Presse Hannover, 11. Oktober 1990

Mittwoch, 5. Juni 2013

Will Smith das?

"After Earth" ist noch lange nicht Preclear

Meinen Freunden, den Scientologen, ist gestern vor Lachen die Mouse vom Schreibtisch gefallen, als sie online im "Spiegel" dies lasen: "Was Will Smith gefallen könnte: Sein neuester Film "After Earth", ein postapokalyptisches Action-Spektakel, ist in den USA in aller Munde. Was ihm nicht gefallen dürfte: Es sind vor allem seine Verbindungen zu Scientology, die aktuell für Gesprächsstoff sorgen. Das "New York Magazine" nennt den Film "Will Smiths Liebesbrief an Scientology", im Branchenblatt "Hollywood Reporter" zeigt ein ehemaliges Scientology-Mitglied auf, wie "After Earth" Symbolik und Botschaft von L. Ron Hubbards umstrittener Dianetik-Lehre transportieren soll." Fröhlich, wie die dianetischen Mädels und Jungs stets sind, stimmten sie sogleich ein Lied an: "Es gibt nur einen L. Ron Hubbard, es gibt nur einen L. Ron Hubbard." Das taten sie natürlich auf Englisch, was hier aber nichts zur Sache tut. Denn: "After Earth" ist noch lange nicht Preclear.

In dem Streifen, der am Donnerstag in die deutschen Kinos kommt, kommt Will Smith mit seinem Sohn auf die verwaiste Erde zurück. Wenn da eine Zeitung fragt, ob es sich bei diesem Film um Science Fiction oder um Scientology handelt, dann sind meine Freunde, die Scientologen, verständlicherweise - schließlich haben sie keinen reaktiven Mind mehr - einem Journalisten, der so was schreibt, noch überlegener als sonst schon. Denn Scientology ist Science Fiction, und zwar die einzige, die über Fiction weit hinausragt.

Ob Will Smith unterschwellig - wie von Chris Melzer in der "Nordwest-Zeitung" behauptet -, Propaganda für L. Ron Hubbard machen will oder nicht, mag diesem Redakteur nicht ganz clear sein, aber das spielt für meine Freunde, die Scientologen, weder eine Haupt- noch eine Nebenrolle. Wichtig ist: Sie sind schon so lange auf der Brücke zur absoluten Freiheit, dass sie sich gar nicht mehr daran erinnern können, warum sie dort sind. Deswegen stellen sie sich schon lange keine Fragen mehr. Die sind alle beantwortet.

"Smiths Figur besiegt seine Gefühle und meistert die Herausforderung, ganz wie es Hubbard immer predigte", schreibt "The Daily Beast". Da muss meine Freunde, die Scientologen, doch das Gefühl beschleichen, dass man sie gefühlsmäßig aus der Reserve locken will, zumal die vom "New York Magazine" aufgestellte Behauptung, Scientology habe von Will Smith einen Liebesbrief bekommen, geradezu Widerspruch herausfordert. Hätte "The Daily Beast" Recht, wäre ein Liebesbrief an meine Freunde, die Scientologen, völlig sinnlos. Und Will Smith hätte nicht alle Thetan-Latten am Clear-Zaun.,,