20. Mai 2013
Wegen Strafarbeit stirbt ein Freidenker
“So lange wie Johann Gottfried Bischoff in dieser Predigt, nämlich bis Jesus
wiederkommt, hat die NAK-Spitze aber nicht immer warten wollen. Einige Gegner
wurden schon früher bestraft. Der Onkel des neuapostolischen Jungen Heinz zum
Beispiel, über den in “Unsere Familie” vom 5. März 1953 berichtet wurde. Die
Überschrift: “Den Gottlosen wird das Unglück töten”. Onkel Felix war Freidenker,
lud seinen dreizehnjährigen Neffen auf sein Gut ein, im Unterricht, den ein
Privatlehrer gab, bekam der Junge die Aufgabe: “…schreibe zu morgen zehnmal den
Satz: Es gibt keinen Gott!” Heinz aber blieb dabei: “Es gibt einen Gott.” Das
brachte den Lehrer aus der Fassung und das brachte ihm auch den Tod, stand
damals in “Unsere Familie”: ” (Der Lehrer) wurde…sehr zornig, so daß sein
Gesicht förmlich entstellt war. Seinen ganzen Haß gegen alles, was Gott und
Gotteswort war, goß er über Heinz aus, auch die Neuapostolischen vergaß er
nicht.”
Wieder bekam der Dreizehnjährige eine Strafarbeit aufgebrummt, doch abgeben
musste er sie nicht mehr: “Zur selben Stunde wurde auch seine Mutter bewegt, an
Heinz zu denken, und in ihr entstand der Entschluß, zu ihm zu fahren, um sich zu
überzeugen, ob alles in Ordnung sei. Natürlich ging Heinz am Morgen recht
beklommen zum Unterricht. Was würde der Lehrer nun zu der Strafarbeit
sagen?…Aber dazu sollte es gar nicht mehr kommen. Die Kinder warteten vergeblich
auf den Lehrer, denn der war tot!”
Auszug aus Heinz-Peter Tjaden, “Nach mir kommt keiner mehr”, Pfingsten 2013
erschienen bei www.lulu.com
Der achte Stammapostel der Neuapostolischen Kirche Wilhelm Leber hat sich
kurz vor Pfingsten 2013 mit einer Stellungnahme zur Botschaft von Johann
Gottfried Bischoff in den Ruhestand verabschiedet. Bischoff war das dritte
geistliche Oberhaupt dieser Glaubensgemeinschaft und behauptete ab Weihnachten
1951 öffentlich, er werde nicht mehr sterben, weil Jesus zu seinen Lebzeiten
wiederkomme. Kritiker wurden zur Hölle gewünscht, als Zeugen für diese
“Botschaft” mussten auch Kartenleger, Astrologen und Wahrsager herhalten. In der
neuapostolischen Zeitschrift “Unsere Familie” erschienen merkwürdige
Geschichten, die vom toten gottlosen Lehrer war eine von vielen. Darüber
schweigt sich Wilhelm Leber in seiner Stellungnahme aus, Heinz-Peter Tjaden,
Redakteur und Schriftsteller aus Wilhelmshaven, aber nicht.
Der
Link zum Buch
Der
Link zum e-Book
Die Wahrheit ist schwer zu finden
"Wir geben Ihnen unser Ehrenwort, wir wiederholen: unser Ehrenwort. Die Welt geht bis 2040 unter." Ihre Zeugen Jehovas Die beliebtesten Artikel in den vergangenen sieben Tagen:
Donnerstag, 23. Mai 2013
Niemand stirbt mehr
Die Wahrheit ist schwer zu finden
Meine Broschüre "Nach mir kommt keiner mehr" über die Amtszeit von Johann Gottfried Bischoff an der Spitze der Neuapostolischen Kirche (NAK, 1930 bis 1960) ist erst seit Dienstag auf dem Buchmarkt, das Interesse ist jedoch schon groß - besonders in den Niederlanden. Dort gibt es immer noch Mitglieder von NAK-Abspaltungen, die jeden Geschichts-Stein umdrehen, um die Wahrheit zu finden.
Dazu müssten aber die NAK und alle Abspaltungen ihre Archive öffnen. Die Stellungnahme des ehemaligen Kirchenpräsidenten Wilhelm Leber, abgegeben wenige Tage vor seiner Pensionierung, liefert keine Anhaltspunkte für eine tatsächliche Aufarbeitung. Leber hat lediglich die Behauptung zurückgenommen, dass es sich bei der "Botschaft" von Johann Gottfried Bischoff um eine göttliche Offenbarung gehandelt habe.
Die Apostolische Gemeinschaft aus Düsseldorf hat dazu die folgende Stellungnahme abgegeben:
"Am 13. 5. 2013 hat der Stammapostel der Neuapostolischen Kirche Dr. Wilhelm Leber eine Stellungnahme zur Botschaft des früheren Stammapostels J. G. Bischoff veröffentlicht. Dabei werden einige kritische Aussagen zur Botschaft öffentlich geäußert.
Meine Broschüre "Nach mir kommt keiner mehr" über die Amtszeit von Johann Gottfried Bischoff an der Spitze der Neuapostolischen Kirche (NAK, 1930 bis 1960) ist erst seit Dienstag auf dem Buchmarkt, das Interesse ist jedoch schon groß - besonders in den Niederlanden. Dort gibt es immer noch Mitglieder von NAK-Abspaltungen, die jeden Geschichts-Stein umdrehen, um die Wahrheit zu finden.
Dazu müssten aber die NAK und alle Abspaltungen ihre Archive öffnen. Die Stellungnahme des ehemaligen Kirchenpräsidenten Wilhelm Leber, abgegeben wenige Tage vor seiner Pensionierung, liefert keine Anhaltspunkte für eine tatsächliche Aufarbeitung. Leber hat lediglich die Behauptung zurückgenommen, dass es sich bei der "Botschaft" von Johann Gottfried Bischoff um eine göttliche Offenbarung gehandelt habe.
Die Apostolische Gemeinschaft aus Düsseldorf hat dazu die folgende Stellungnahme abgegeben:
"Am 13. 5. 2013 hat der Stammapostel der Neuapostolischen Kirche Dr. Wilhelm Leber eine Stellungnahme zur Botschaft des früheren Stammapostels J. G. Bischoff veröffentlicht. Dabei werden einige kritische Aussagen zur Botschaft öffentlich geäußert.
Erstmalig wird die Haltung J. G.
Bischoffs kritisch bewertet. Es heißt u.a.: „Nach unserem heutigen Verständnis
hätte Stammapostel Bischoff es nicht zulassen dürfen, dass die Botschaft zu
einem wesentlichen Glaubensgegenstand gemacht wurde.“ Weiter heißt es:
„Ausgangspunkt und Grundlage von Lehraussagen muss die Heilige Schrift sein.“
Dieser Satz dürfte der wichtigste in der gesamten Stellungnahme sein, zeigt er
doch in erfreulicher Weise die Umsetzung des im Rahmen der Veröffentlichung des
neuen Katechismus geäußerten Bekenntnisses zur Maßstäblichkeit der Heiligen
Schrift in exponiertem Zusammenhang. Denn daran anschließend führt Stammapostel
Leber aus: „Somit wäre es erforderlich gewesen, die Botschaft in einer
fundierten und belastbaren Weise anhand der Heiligen Schrift zu begründen. Eine
persönliche Überzeugung kann nicht hinreichend sein.“
Es werden nicht nur Trennungen,
sondern auch Ausschlüsse aus der Neuapostolischen Kirche benannt, wenngleich
dabei keine Namen erwähnt werden und der Tragweite der Ausschlüsse hier bisher
keine Rechnung getragen wird.
Zur Tatsache, dass die Botschaft
sich nicht erfüllte, wird u.a. ausgeführt, dass die Botschaft eine Verheißung
war, „deren Nichterfüllung keinen erkennbaren Grund hatte. Somit müssen wir
feststellen, dass die These, Gott habe seinen Willen geändert, sich an der
Heiligen Schrift nicht belegen lässt.“
Hervorzuheben sind folgende
Aussagen:
„Ich möchte betonen: Die
Neuapostolische Kirche hält heute nicht mehr daran fest, dass es sich bei der
Botschaft von Stammapostel Bischoff um eine göttliche Offenbarung gehandelt
hat.“ Im weiteren wird versichert: „Die Neuapostolische Kirche wird auch nicht
mehr von der Begründung Gebrauch machen, der Herr habe seinen Willen
geändert.“
Da Stammapostel Leber zu Pfingsten
2013 in den Ruhestand tritt, wird er selbst von diesem Zeitpunkt an für weitere
Schritte oder Konkretisierungen nicht mehr zuständig sein. Den Schritt, vor dem
Ausscheiden aus dem Stammapostelamt das Thema „Botschaft“ öffentlich in der
vorliegenden Art und Weise aufzugreifen, nehmen wir mit Hochachtung zur
Kenntnis. Es ist abzuwarten, wie sein Nachfolger, der jetzige Stammapostelhelfer
Jean-Luc Schneider mit dieser Stellungnahme umgehen wird."
Die Apostolische Gemeinschaft ist 1955 entstanden. Damals wurde der 1948 als Bischoff-Nachfolger gewählte Peter Kuhlen aus der NAK ausgeschlossen. Diese Abspaltung wird in der Stellungnahme von Wilhelm Leber erwähnt, viele andere aus dem Saarland, den Niederlanden, der Schweiz und Südafrika aber nicht.
Verstehen kann man die Entstehung der "Botschaft" wohl auch nur, wenn man weiß, wie viel Magie Zahlen in der NAK haben. Johann Gottfried Bischoff war der dritte Kirchenpräsident. Als mit dem Schweizer Richard Fehr der Siebte an die Spitze rückte, gab es wieder Einflüsterungen: "Sieben ist eine biblische Zahl..."
Ungeklärt ist auch die Frage, warum aus einer persönlichen Überzeugung (Weihnachten 1951) vier Jahre später eine "persönliche Mitteilung" von Jesus an Johann Gottfried Bischoff wurde, die plötzlich für alle NAK-Mitglieder galt. Niemand sollte mehr sterben. Sollte so die Attraktivität der NAK gegenüber allen Abspaltungen gesteigert werden?
Damals hieß es, dass nicht nur Gott sein Werk vollende, sondern auch der Teufel. Die beiden lieferten sich nach NAK-Auffassung einen Wettstreit, den der Teufel verlieren werde. Als Bischoff starb, gewann der Teufel?
Verstehen kann man die Entstehung der "Botschaft" wohl auch nur, wenn man weiß, wie viel Magie Zahlen in der NAK haben. Johann Gottfried Bischoff war der dritte Kirchenpräsident. Als mit dem Schweizer Richard Fehr der Siebte an die Spitze rückte, gab es wieder Einflüsterungen: "Sieben ist eine biblische Zahl..."
Ungeklärt ist auch die Frage, warum aus einer persönlichen Überzeugung (Weihnachten 1951) vier Jahre später eine "persönliche Mitteilung" von Jesus an Johann Gottfried Bischoff wurde, die plötzlich für alle NAK-Mitglieder galt. Niemand sollte mehr sterben. Sollte so die Attraktivität der NAK gegenüber allen Abspaltungen gesteigert werden?
Damals hieß es, dass nicht nur Gott sein Werk vollende, sondern auch der Teufel. Die beiden lieferten sich nach NAK-Auffassung einen Wettstreit, den der Teufel verlieren werde. Als Bischoff starb, gewann der Teufel?
Abonnieren
Posts (Atom)