Sonntag, 25. Dezember 2011

Aufgelesen 2011 (II)

25. Dezember 2011
Strenge Regeln bei Zeugen Jehovas

:Die „Zeugen Jehovas“ sind eine sehr restriktive Glaubensgemeinschaft. Es gibt klare Strukturen und eine deutliche Abgrenzung von Menschen außerhalb der Gemeinschaft. Wie stark die strengen Regeln der „Zeugen“ eingehalten werden, hängt allerdings auch immer von den jeweiligen Familien ab.

Kölner Stadtanzeiger, 22. Dezember 2011

21. Dezember 2011
Millionenfache Kirchenaustritte?

Auf die beiden großen Kirchen in Deutschland könnte eine enorme Austrittswelle zukommen: Rund eine Million Menschen sollen entschlossen sein, ihre Konfession aufzugeben.

Welt online, 21. Dezember 2011

19. Dezember 2011
Attackiert und verhaftet

Ich habe zu Beginn meiner Ermittlungen ein Verfahren gegen eine islamistische Sekte, die Ismail Aga-Sekte, aufgenommen. Es lagen ausreichende Beweise vor, dass Gelder von den Gläubigen eingesammelt, aber dann für fremde Zwecke verwendet wurden. Ich habe das Verfahren dann auch auf andere islamistische Sekten, die Fetullah Gülen- Sekte und die Süleymanciler Sekte, ausgedehnt sowie auf Personen, die zur Führungsebene der AKP gehörten. Doch für dieses Vorgehen wurde ich vom türkischen Justizministerium attackiert und folglich verhaftet.

Merkur, 16. Dezember 2011

7. Dezember 2011
Wahnideen werden in Waldorfschulen ausgelebt

„Die Wahnvorstellungen Rudolf Steiners werden in der Waldorfschule ausgelebt – mit kräftiger finanzieller Unterstützung des Staates. Dieser lässt diese Sekte schalten und walten, wie es ihr gefällt.“

Publikative, 6. Dezember 2011

5. Dezember 2011
Footballspieler macht Werbung für rechte Christen

Dabei gäbe es gerade diesbezüglich eine ganze Menge zu diskutieren, denn Tebow ist evangelikaler Christ. Er ist Abtreibungsgegner, gehört einer Kirche an, die Homosexualität für eine Sünde hält, und machte während des letztjährigen Super Bowls Reklame für »Focus on the Family«, eine bedeutende Organisation der christlichen Rechten in den USA.

Jungle World, 1. Dezember 2011

20. November 2011
Katholischer Bischof kann kein Großunternehmer sein

Zweitens ist es für uns Bischöfe nicht angemessen, Unternehmer eines Großunternehmens mit Milliardenumsätzen und über 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu sein. Das ist mit dem Bild eines katholischen Bischofs nicht vereinbar. Darum sind wir in Köln vor drei Jahren ausgezogen, nachdem ich zuvor Jahre dagegen gekämpft habe und mich immer wieder habe vertrösten lassen.

Welt. 20. November 2011

20. November 2011
Taufe gefährdet das Kindeswohl

Vor einem Jahr hat sich eine Mutter aus Münster an Kommissar Internet gewendet. Die beiden Kinder sind Weihnachten wieder zu Hause, dachte der. Erst einmal sollten die beiden Kleinen getauft werden. Die Verfahrensbeiständin hatte etwas dagegen, stufte die geplante Taufe als "Kindeswohlgefährdung" ein. Ein Jugendamtsmitarbeiter belog das Familiengericht von Münster, das Verwaltungsgericht von Münster und das Oberlandesgericht von Hamm. Kümmerte niemanden.

Kommissar Internet, 19. November 2011

8. November 2011
ZJ-Ausstellung im Landtag von Sachsen

Der sächsische Landtag eröffnet am 22. November eine Ausstellung der Zeugen Jehovas. Sie trägt den Titel „Standhaft trotz Verfolgung“ und dokumentiert die Unterdrückung der umstrittenen Religionsgemeinschaft unter den Nazis und in der DDR.

Domradio, 8. November 2011

5. November
Prozess gegen Scientology-Einrichtungen

Ein Berufungsprozess gegen zwei Einrichtungen von Scientology hat am Donnerstag in Paris begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, Anhänger psychisch unter Druck gesetzt zu haben, um sich an ihnen zu bereichern.

Standard, 3. November 2011

1. November 2011
Opus Dei: Kritiker-Seiten zensiert

Wie die große spanische Tageszeitung El País berichtet hat, ist es dem katholischen Geheimbund Opus Dei (Werk Gottes) gelungen, die Webseite Opus libros seiner Kritiker zu zensieren. Ehemalige Mitglieder der katholischen Sekte hatten bisher unveröffentlichte Dokumente ins Netz gestellt, welche der Gründer der Vatikansekte, Josemaría Escrivá de Balaguer, einst verfasst hat.

Telepolis, 1. November 2011

30. Oktober 2011
Es waren keine linken Terroristen - es war ein Mormone

Am Himmel kreisten Helikopter, Spitzenpolitiker von CDU bis SPD warnten vor einem neuen Linksterrorismus.

BamS, 30. Oktober 2011

25. Oktober 2011
Katholische Bischöfe sind gut zu Vögeln

"Sex für Könner - Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen" ist ein Buch, das vom "Weltbild"-Verlag verkauft wird. Dieser Verlag ich durch und durch katholisch. Die katholische Kirche ist also durch mit der Prüderie, demnächst erscheint "Bischöfe sind gut zu Vögeln - Wie man Nonnen beim Käfig sauber machen vom Beten abbringt"?

Blog dir deine Meinung, 25. Oktober 2011



25. Oktober 2011
Katholische Kirche macht Vermögen mit Pornos

Der katholische "Weltbild"-Verlag verkauft Pornoliteratur.

Welt, 25. Oktober 2011

11. Oktober 2011
Steiner einer der bedeutendsten Okkultisten

"Die wenigsten Eltern, die ihre Kinder auf Waldorf-Schulen schicken, wissen, dass ihr Begründer Rudolf Steiner einer der bedeutendsten Okkultisten des 20. Jahrhunderts war, in dessen Lehre sich braunes Gedankengut findet." Auch heute noch würden unter dem Deckmantel der Esoterik rechtsextreme Überzeugungen verbreitet.

Badische Zeitung, 11. Oktober 2011

8. Oktober 2011
Disziplinarverfahren gegen Pastor Fliege

Die Evangelische Kirche hat ein Disziplinarverfahren gegen TV-Pfarrer Jürgen Fliege eingeleitet. Es bestehe der Verdacht, dass Fliege seine Amtspflichten verletzt habe.

Augsburger Allgemeine, 8. Oktober 2011

5. Oktober 2011
NAK-Projekt in Oberhausen

Bereits im Juli eröffnete auf dem Gelände die erste neuapostolische Kindertageseinrichtung in Deutschland. Sechs Lehrkräfte betreuen dort 55 Kinder im Alter bis sechs Jahre. Und schon im Mai zogen die ersten Mieter und Eigentümer in die vier Gebäude des Wohnparks ein, in denen Betreutes Wohnen angeboten wird.

Finanznachrichten, 5. Oktober 2011

29. September 2011
Putin bereitet Russland auf Jesus vor

Früher leitete Mütterchen Fotinja ein "Zentrum für kosmo-energetische Medizin", heute betet sie zu Wladimir Putin. Ihre Sekte verehrt Russlands Herrscher als wiedergeborenen Apostel Paulus. Gott habe ihn gesandt, um das Land "auf das Kommen von Jesus Christus vorzubereiten".

Spiegel, 29. September 2011

27. September 2011
Scharlatanerie

Der Zürcher Sektenexperte Hugo Stamm warnte: Bonnke behaupte, auch schlimmste Krankheiten liessen sich durch den rechten Glauben heilen. Diese «Heilungsgottesdienste» seien aber «Scharlatanerie».

Berner Zeitung, 10. September 2011

27. September 2011
Drogenaufklärung mit Scientology-Broschüren

Eine Oberstufenschule hat für die Drogenaufklärung Material der Sekte Scientology verwendet. Ein Sektenexperte kritisiert die Verantwortlichen. Der Schulleiter ist bestürzt.

20 Minuten online, 26. September 2011

26. September 2011
Kretschmann schüttelt den Kopf über Parteikollegen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann ist gläubiger Katholik. Mit dem Papst sprach er über Muslime und Stuttgart 21. Über seine Parteikollegen schüttelt er den Kopf.

Die Welt, 26. September 2011

23. September 2011
NAK schließt weitere Kirche

Nach fast sechs Jahrzehnten findet am Sonntag, 25. September, für die neuapostolische Kirchengemeinde in Großen-Linden der letzte Gottesdienst in der Stadt statt.

Gießener Anzeiger, 21. September 2011

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Aufgelesen 2011

22. September 2011
NAK weist Vorwürfe zurück

Sie verstehen sich nicht als straff organisierte Sekte, sondern als eine christliche Kirche: Nach den Vorwürfen eines Stadtrats wehrt sich die Neuapostolische Gemeinde Konstanz. Vorsteher Wolfgang Friedrich betont, es werde „in das Privatleben überhaupt nicht eingegriffen.“

Südkurier, 21. September 2011

20. September 2011
Checkliste für junge Leute

Jugendliche haben ab sofort eine handliche Checkliste, die ihnen im Umgang mit fragwürdigen Angeboten und Sekten helfen soll. Unter dem Titel "Check deinen Durchblick!" haben die kirchlichen Beratungsstellen für Weltanschauungsfragen eine Broschüre für Jugendliche herausgegeben.

Katholische Presseagentur Österreich, 15. September 2011

14. September 2011
Ex-Scientology-Manager: Faustschläge und Tritte

Beim Besuch in Hamburg berichtet Ex-Scientology-Manager von Misshandlungen. Er spricht von Faustschlägen ins Gesicht und Tritten.

Hamburger Abendblatt, 8. September 2011

31. August 2011
Die katholische Kirche und Geschiedene

Die katholische Kirche schließt Geschiedene, die wieder heiraten – wie Bundespräsident Wulff – von der Kommunion aus. Freiburgs Erzbischof will das ändern.

Die Welt, 31. August 2011

28. August 2011
Gandow vs Fliege

Der scheidende Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche in Berlin, Pfarrer Thomas Gandow, hat bei seiner Verabschiedung aus dem Amt mehr kirchliches Engagement gegen "Irrlehrer" gefordert. So nannte er etwa die esoterischen Lehren des ehemaligen TV-Pfarrers Jürgen Fliege "beschämend für alle, die sich Pfarrer nennen".

Pro, 27. August 2011

23. August 2011
Sekten-Arzt lebt in Krefeld

Der Arzt Hartmut Hopp, der wegen Verbrechen in der früheren Deutschen-Siedlung Colonia Dignidad in Chile gesucht wird, hält sich am Niederrhein auf. Das Krefelder Wohnungsunternehmen Wohnstätte bestätigte am Montag Medienberichte, dass es einen Mietvertrag gebe. Die Firma will den Mieter aber gern loswerden.

Süddeutsche Zeitung, 23. August 2011

16. August 2011
Jennifer Lopez schickt Kinder zur Scientology-Schule

Für Emme und Max, die Zwillinge von Jennifer Lopez, scheinen die unbeschwerten Tage gezählt zu sein. Angeblich sollen die erst Dreijährigen in Kürze auf eine Scientology Schule gehen - zumindest wenn es nach Mama J.Lo geht. Seit Jahren schwärmt sie öffentlich von der umstrittenen Glaubensgemeinschaft: „Ich weiß viel über Scientology. Ich kenne ihre Praktiken. Ich weiß genau, worum es in ihren Techniken und so weiter geht. Ich denke, es ist sehr hilfreich.“

RTL, 16. August 2011

9. August 2011
"Gehirnwäsche" bei Zeugen Jehovas

Das war Gerd und Karin Wunderlich aus Frankfurt zu viel. Über 30 Jahre haben sie in der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas gelebt. Heute sagen sie, das sei alles "Gehirnwäsche" gewesen. "Man hat fürchterliche Angst, etwas falsch zu machen, nur um dieses Armageddon zu überleben", erklärt Gerd Wunderlich.

hr online, 30. Juli 2011

3. August 2011
Ein Prophet vor Gericht

Warren Jeffs, Anführer einer Polygamisten-Sekte, steht im US-Staat Texas vor Gericht. Dem 55-Jährigen wird der sexuelle Missbrauch Minderjähriger vorgeworfen.

HNA, 31. Juli 2011

30. Juli 2011
NLP unter Sektenverdacht

Das Neurolinguistische Programmieren (NLP) polarisiert. Einige Kritiker werfen der Methode und manchmal auch den Anwendern gezielte Manipulation vor, oder sogar, dass die ganze Thematik in den Bereich von Sekten gehört.

Artikel-Presse, 29. Juli 2011

22. Juli 2011
NAK schließt weitere Kirche

Der demographische Wandel macht keinen Halt. Aufgrund dieser Tatsache entschloss sich die Leitung des Kirchenbezirks, das Kirchengebäude in Heessen aufzugeben und die beiden Kirchengemeinden Hamm-Mitte und Hamm-Heessen zusammen zu legen. Das teilte die Neuapostolische Kirch jetzt mit.

Westfälischer Anzeiger, 21. Juli 2011

14. Juli 2011
Gott will das so

Die evangelische Kirche an der Humboldtstraße in Opladen ist so gut wie verkauft. Die "Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Opladen", die sich derzeit noch in ihren Gemeinderäumen in einem Hof an der Augustastraße trifft, wird die denkmalgeschützte 50er-Jahre-Kirche wohl erwerben.

Kölner Stadtanzeiger, 14. Juli 2011

8. Juli 2011
Verfassungsbeschwerde der Zeugen Jehovas

Die Zeugen Jehovas (ZJ) haben beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde eingelegt, weil das Land Bremen sie nicht als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkennen will. Sie machen dabei eine Verletzung der Religionsfreiheit und des Gleichbehandlungsgrundsatzes im Grundgesetz geltend.

Nordwest-Zeitung, 7. Juli 2011

2. Juli 2011
Hubbard und Hitler auf einem Index

Scientology gerät ins Visier russischer Behörden. Jetzt hat ein russisches Gericht die Schriften von Gründer L. Ron Hubbard auf den Index gesetzt - auf dem auch Hitlers "Mein Kampf" steht.

Spiegel online, 2. Juli 2011

30. Juni 2011
Zeugen Jehovas gewinnen gegen Frankreich

Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) hat Steuernachforderungen der französischen Behörden an die Zeugen Jehovas zurückgewiesen. Die Gesetze dafür seien nicht ausreichend klar formuliert, kritisierten die Straßburger Richter in einem Urteil vom Donnerstag. Dadurch sei das Grundrecht der Zeugen Jehovas auf Religionsfreiheit verletzt worden.

Katholische Presseagentur Österreich, 30. Juni 2011

23. Juni 2011
Ein Scientologe darf nicht singen

Er war Elvis im Musical und wurde verhaftet, weil er laut das Ave Maria sang. Opernsänger Mark Janicello hat seine Biographie veröffentlicht, die sich liest wie ein verrücktes Drehbuch. Über das Leben eines Ex-Scientologen, der für Religionsfreiheit singt.

news.de, 23. Juni 2011

14. Juni 2011
Sauer wegen Scientology-Film? 

Mittlerweile geht in der Filmbranche kaum mehr jemand davon aus, dass Will Smith noch die Hauptrolle in "Django Unchained" übernimmt. Die Kollegen von ThePlaylist glauben auch zu wissen, warum der Superstar Quentin Tarantino bereits abgesagt hat. Der Grund ist der Scientology-Film von Paul Thomas Anderson. Mit Jamie Foxx steht der Ersatzkandidat aber bereits bereit.

Filmstarts, 14. Juni 2011

5. Juni 2011
Weniger bekannt

Es gibt in den Niederlanden etwa acht apostolische Richtungen. Die größte davon ist die Apostolische Genootschap. Wir sind die zweitgrößte Gruppe und dann gibt es noch viele kleinere Gruppierungen. Aufgrund des umfangreichen Angebots christlicher Kirchen und unserer Größe sind wir weniger bekannt.

NAK Nordrhein-Westfalen, 2. Juni 2011

24. Mai 2011
Atheistin streitet mit Christen und Muslimen

Atheistin Banu hat die Debatte aufgegriffen und ein satirisches Video aufgenommen - Interview mit der coolen Socke über Gott, Glauben, Gewissheiten.

Die Welt, 24. Mai 2011

19. Mai 2011
Jesus kommt am 21. Mai wieder

Der Weltuntergang steht bevor! Jesus Christus wird am 21. Mai wiederkehren – dann beginnt für Nichtgläubige der Weg in die Hölle, bevor dann am 21. Oktober die Welt endgültig untergehen wird. Das zumindest behauptet Harold Camping, ein Prediger aus dem US-Bundesstaat Kalifornien.

Bild, 19. Mai 2011

19. Mai 2011
Schweiz: Mehr Sekten-Anfragen

Im vergangenen Jahr haben mehr als 1500 Personen bei Infosekta Auskünfte über Sekten und ähnliche Organisationen gesucht. Die Beratungsstelle verzeichnet einen starken Anstieg der Anfragen.

SRDRS, 19. Mai 2011

18. Mai 2011
Putin = Apostel Paulus

"Apostel Putin": Der weit verbreitete Personenkult um Ministerpräsident Wladimir Putin (58) treibt in Russland immer neue Blüten. Eine Sekte nahe der Wolga-Stadt Nischni Nowgorod verehrt Putin als Wiedergeburt des Apostels Paulus und betet eine Ikone des Ex-Präsidenten (2000-08) an.

news-at, 14. Mai 2011
http://www.news.at/articles/1119/6/296800/personenkult-blueten-russische-sekte-putin-apostel

10. Mai 2011
Fundamentalistisches Gedankengut?

Sekten-Spezialist Georg Otto Schmid wirft den Organisatoren des Matriarchats-Kongress vor, sie würden fundamentalistisches Gedankengut verbreiten. Diese bezeichnen die Vorwürfe als «völlig absurd».

Sankt Galler Tagblatt, 9. Mai 2011

7. Mai 2011
Dramatische Flucht aus einer Sekte

Hinter dem ungewöhnlichen Titel Martha Marcy May Marlene verbirgt sich ein Sekten-Drama, das offenbar mehr als großes Potenzial haben soll.

Moviepilot, 5. Mai 2011

3. Mai 2011
Scientology im Herzen von Hollywood

Die Sekte kauft das älteste Filmstudio am Sunset Boulevard - und verliert mit dem Oscar-Gewinner Paul Haggis einen ihrer wichtigsten Prominenten.

Die Welt, 3. Mai 2011

21. April 2011
Todesanzeige für Jesus

Um an den Leidensweg Christi zu erinnern, ließ sich ein Dekan aus Nürnberg eine ziemlich kuriose Aktion einfallen: Er schaltete eine Todesanzeige für Jesus!

Bild, 21. April 2011

18. April 2011
Neuapostolische Kirche im Vatikan

Der Heilige Stuhl und die so genannte Neuapostolische Kirche sind am Anfang ihrer ökumenischen Gespräche. Dies sagt uns der Leiter der Arbeitsgruppe „Kontakte zu anderen Konfessionen und Religionen“ der Neuapostolischen Kirche. Volker Kühnle war diese Woche mit einer Delegation im Vatikan zu Besuch. Auf dem Programm der Romreise stand ein Treffen mit dem vatikanischen Ökumene-Beauftragten, Kardinal Kurt Koch. Die Gespräche zwischen Katholiken und den Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche sind vor allem im deutschsprachigen Raum bereits seit einigen Jahren im Gang, so Kühnle. Nun gilt es auch auf weltkirchlicher Ebene miteinander zu sprechen.

Radio Vatikan, 15. April 2011

12. April 2011
Michelle Hunziker eine Kriegerin des Lichts

Deutschland kennt sie als schöne, selbstbewusste Moderatorin, liebt sie für ihre fröhliche Art bei „Wetten, dass ..?“. Doch Michelle Hunziker (34) gehörte jahrelang einer Sekte an. Jetzt spricht sie offen wie nie über ihre dunkle Vergangenheit!

Bild, 11. April 2011

30. März 2011
Hertha-Star ist bei den Zeugen Jehovas

Eine Freundin der Familie ist Zeugin Jehovas und hat mich mal mitgenommen, dann bin ich dabei geblieben. Ein-, zweimal die Woche bin ich in dieser Religionsgemeinschaft, lese, lerne und studiere dort die Lehre“, verrät Raffa in Bild.

BZ, 30. März 2011

29. März 2011
Sekten-Info NRW: Großes Informationsbedürfnis

Insgesamt wurden an die Sekten-Info NRW 1296 Anfragen gestellt. Die Website hatte 281.516 Besucher, fast 40.000 mehr als im Vorjahr, was das große Informationsbedürfnis zu den behandelten Themen zeigt. Vor allem die Werbeaktivitäten der umstrittenen Scientology-Organisation führten zu Anfragen.

GWUP, 28. März 2011

23. März 2011
Religion stirbt in vielen Ländern aus

Laut einer Studie amerikanischer Wissenschaftler ist die Religion ein Phänomen, dass in vielen Ländern bald aussterben wird.

Dnews, 22. März 2011

18. März 2011
Katastrophen in Japan sollen einen Sinn haben

Erdbeben, Tsunami, Radioaktivität: Die Hardliner unter den deutschen Protestanten deuten das Drama in Japan als göttliches Zeichen. Und sie sehen darin einen Sinn.

Welt, 18. März 2011

13. März 2011
Macht über andere Menschen

„Vor allem das Menschenbild hinter Scientology ist sehr problematisch“, sagt Ingrid Witte. „Es geht darum, Macht über andere Menschen zu erlangen und darum, gewisse Teile der Persönlichkeit gezielt auszumerzen.“

Weser Kurier, 13. März 2011

10. März 2010
Zeugen Jehovas verklagen Rheinland-Pfalz

Die Zeugen Jehovas gehen gerichtlich gegen die Mainzer Landesregierung vor, weil ihnen in Rheinland-Pfalz eine Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts verweigert wurde. Wie das zuständige Mainzer Verwaltungsgericht am Donnerstag mitteilte, ist dort eine entsprechende Klage eingegangen.

epd, 10. März 2011

9. März 2011
Kleinkirchen keine Sekten

Seit 2001 widmet sich das Forschungs- und Informationszentrum neue Religion in Bayreuth christlichen Splittergruppen. Dessen Leiter Haringke Fugmann sieht in den Kleinkirchen keine Sekten.

Frankenpost, 8. März 2011

28. Februar 2011
Gespräch mit Hugo Stamm

Wie wurde der bekannteste Sektenkritiker im Land zum erfolgreichsten Blogger in der Schweiz?

Wie so häufig im Leben spielte der Zufall eine grosse Rolle. Der Blog zu Glaubens- und Sektenfragen war ursprünglich als kurzfristiges Experiment geplant.
 
Tages-Anzeiger, 26. Februar 2011
 
19. Februar 2011
Zeugen Jehovas verstoßen gegen Grundgesetz

Die Zeugen Jehovas verstoßen nach Ansicht des Landes Baden-Württemberg gegen das Grundgesetz.

Stuttgarter Nachrichten, 18. Februar 2011

18. Februar 2011
In meinem Briefkasten

Inhaltsübersicht

- Heute macht längst nicht mehr nur Religion krank! Jahresbericht 2010
- Fluide Religion – Neue religiöe Bewegungen im Wandel
- Krishnabewusstsein
- Pfr. Marcel Margelisch
- Praktisches Beispiel aus unserem Beratungsalltag

Heute macht längst nicht mehr nur Religion krank! Jahresbericht 2010

Die religiöse Landschaft hat sich in den letzten Jahren verändert. Die neuen religiösen Bewegungen haben sich gewandelt. Längst betreffen die vielen Anfragen nicht mehr nur religiöse Gruppierungen. Mehr und mehr stehen Einzelpersonen, Schulungs- und Ausbildungsangebote sowie ideologische Welterklärungsmodelle im Vordergrund. Die Orientierung für spirituelle Sucher wird immer schwieriger. Informieren Sie sich in unserem Jahresbericht 2010 ( http://www.sektenberatung.ch/goto.php?link=197&end=pdf) und der Statistik ( http://www.sektenberatung.ch/index.php?seite=3#9 ), mit welchen Gruppierungen wir uns im Jahr 2010 beschäftigt haben.

Fluide Religion – Neue religiöse Bewegungen im Wandel

Die Veränderung der neuen religiösen Bewegungen ist Gegenstand des Sammelbandes, der aus der Sicht der Religionswissenschaft die unterschiedlichen Aspekte untersucht hat. Die Herausgeber haben für diesen Veränderungsprozess den Begriff „Fluide Religion“ geprägt.

Eine kurze Zusammenfassung des Buches findet sich auf unserer Webseite.

http://www.sektenberatung.ch/goto.php?link=203&end=pdf

Krishnabewusstsein

Der Religionswissenschaftler Frank Neubert, der auch am oben genannten Sammelband mitgearbeitet hat, untersuchte den Wandel der Gesellschaft für Krishnabewusstsein (ISKCON) in einem eigenen Buch. Es ist interessant zu sehen, wie die Geschichte nach dem Tod des Gurus, die Herausforderung durch die Kritiker und die internen Auseinandersetzungen zu einer Wandlung geführt haben. Eine Rezension zum Buch haben wir auf unsere Webseite gestellt. http://www.sektenberatung.ch/goto.php?link=204&end=pdf

Pfr. Marcel Margelisch (1.April 1943 – 4. Januar 2011)

Der katholische Mitarbeiter der Arbeitsgruppe „Neue religiöse Bewegungen“ aus dem Wallis, Pfr. Marcel Margelisch, verstarb unerwartet am 4. Januar 2011.

Marcel Margelisch war in den letzten Jahren im vollen Einsatz für die Pfarreien der Deutschsprachigen im Unterwallis. Mit grossem Einsatz hat er die Pfarrei St. Theodul in Sion geleitet und sich eingesetzt für einen gelebten, selbst verantworteten Glauben, der auch in seinem Umfeld immer wieder durch unterschiedliche fragwürdige Gruppierungen in Frage gestellt wurde. Die Anzeige finden Sie hier:

http://www.sektenberatung.ch/110214_4_1.pdf

Praktisches Beispiel aus unserem Beratungsalltag

Das Beratungsbeispiel befasst sich mit dem Crimson Circle, einem theosophisch geprägten Kreis. Hier wird deutlich, wie Weltanschauung und Ideologie sich als Kreis für spirituell Interessierte anpreisen. Wenn Sie die Mühe nicht scheuen, können sie auf der entsprechenden Webseite die Information lesen und schauen, ob Sie die engführenden und ideologischen spirituellen Vorstellungen erkennen können.

http://www.sektenberatung.ch/index.php?seite=51&p=10

Newsletter der Sektenberatung Zentralschweiz
Erscheint vier- bis sechsmal jährlich

Herausgeber:

Ökumenische Beratungsstelle „Religiöse Sondergruppen & Sekten“ Geissmattstrasse 57, 6004 Luzern

Telefon: 041 211 04 33; Fax: 041 211 04 34

12. Februar 2011
Zeugen Jehovas: Briefe an Hinterbliebene

„Diese Situation zu benutzen, das ist schon grenzwertig.“ Susanne Jakoby muss sich in ihrer Wortwahl zurückhalten. Die Nachrodterin ist mehr als erbost. Anlass für ihre massive Verärgerung ist ein Brief, den ein Neuenrader an ihre Mutter geschrieben hatte. Der Brief ist handgeschrieben, wirkt dadurch persönlich und hat den Tod des Ehemannes, ihres Vaters, zum Thema.

come-on, 7. Februar 2011

10. Februar 2011
Scientology: Kinderarbeit für Tom Cruise?

Scientology ist erneut ins Zwielicht geraten. Die amerikanische Bundespolizei FBI ermittelt in Kalifornien wegen Menschenhandels und Sklavenarbeit von Kindern gegen die selbst ernannte Kirche.

Hamburger Abendblatt, 9. Februar 2011

10. Februar 2011
Basel: Neuapostolische Kirche noch nicht anerkannt

Die Vorlage zur Anerkennung der Neuapostolische Kirche (NAK) wurde am Ende mit 46 gegen 34 Stimmen bei drei Enthaltungen zurückgewiesen. Die Regierung hatte demgegenüber grünes Licht geben wollen: Aus seiner Sicht erfüllt die NAK die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen, Religionsinhalte würden nicht überprüft.

Basler Zeitung, 9. Februar 2011

10. Februar 2011
Auch Aliens von Gott erschaffen?

Das hindert freilich andere Wissenschaftler nicht daran, sich zu überlegen, was wäre wenn. Ted Peters etwa überlegt, welche Folgen die Entdeckung von intelligenten Aliens für die Religion haben könne und kommt zum bezweifelbaren Schluss, dass dadurch die Bibel mit ihrem Schöpfergott nur bestätigt würde.

Telepolis, 8. Februar 2011

4. Februar 2011
Nazis ermorden Zeugen Jehovas

Im dritten Teil unserer Serie zu den Schicksalen hinter den im September verlegten Stolpersteinen geht es um die ermordeten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft "Zeugen Jehovas" Wendelin Schille und Franz Ruschmann.

Schwarzwälder Bote, 4. Februar 2011

3. Februar 2011
Stammapostel kommt wie der Papst

Für die Neuapostolischen Christen ist es wie für Katholiken, wenn Papst Benedikt XVI. zu Besuch in den Trierer Dom käme: Sie erwarten am 6. Februar ihren Stammapostel Wilhelm Leber in ihrer Zentralkirche in der Bitburger Straße.

Trierer Volksfreund, 3. Januar 2011

25. Januar 2011
Zeugen Jehovas: Riskanter Rechtsweg

Es ist zu erwarten, dass die Zeugen Jehovas gegen die ablehnende Entscheidung klagen. Man darf dann gespannt darauf sein, mit welchen Tatsachen das Kabinett seinen Beschluss im Einzelnen begründet und ob die Gerichte die Einschätzung fehlender Rechtstreue bestätigen. Allerdings ist der Rechtsweg ist für die Zeugen Jehovas nicht ohne Risiko. Sollte sich die negative Beurteilung der Landesregierung als rechtlich zutreffend herausstellen, dürften auch in den übrigen Bundesländern Forderungen laut werden, ihnen den bereits erteilten Körperschaftsstatus wieder zu entziehen.

Legal Tribune, 24. Januar 2011

24. Januar 2011
Fundamentalistischer Pfarrer will Koran bestrafen

"Man kann im Internet darüber abstimmen, wie der Koran bestraft werden soll", erklärt Jones. „Zur Wahl stehen Verbrennen, Ertränken, Zerreißen oder die Erschießung durch ein Exekutionskommando". Voran gehen soll ein Gerichtsprozess nach Vorbild amerikanischer Geschworenengerichte. "Es wird einen Ankläger geben, eine Jury, einen Verteidiger, Zeugenaufrufe und einen Richterspruch", so Jones.

Die Welt, 24. Januar 2011

20. Januar 2011
Bestraft mit "sozialem Tod"

Manchmal spricht Barbara Kohout noch von „uns Zeugen Jehovas“. Obwohl sie ausgestiegen ist, oder genauer, ausgeschlossen wurde aus der Wachturm-Gesellschaft. Dennoch: Das „Wir“, die Gemeinschaft, war 60 Jahre lang ihr Lebensinhalt. „Da schaltet man nicht so einfach um“, sagt sie.

Augsburger Allgemeine, 19. Januar 2011

20. Januar 2011
Zeugen Jehovas: Keine staatliche Anerkennung

Die Zeugen Jehovas werden in Baden-Württemberg nach einem Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“ bis auf weiteres nicht mit den christlichen Kirchen gleichgestellt. Die CDU/FDP-Landesregierung in Stuttgart hat demnach entschieden, der umstrittenen Glaubensgemeinschaft die geforderte staatliche Anerkennung zu verweigern.

Heilbronner Stimme, 20. Januar 2011

17. Januar 2011
Der erste NAK-Neujahrsempfang

Mehr als 40 Gäste aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft waren am 12. Januar 2011 zu Gast beim ersten Neujahrsempfang der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen. Besonders freute sich Gastgeber Bezirksapostel Armin Brinkmann über den Besuch des Dortmunder Bürgermeisters Manfred Sauer. In seiner Ansprache ermunterte der Kirchenpräsident zu einem verstärkten Dialog zwischen den christlichen Kirchen.

NAK Nordrhein-Westfalen, 13. Januar 2011

16. Januar 2011
Seelenfang bei der Therapie?

Chefarzt Dr. Schulz (Name geändert, Red.) warnt: Eine ärztliche Psychotherapeutin habe mindestens eine Patientin an eine „Sekte“ vermittelt, deren Regeln sie selbst eifrig befolge. Auch einen ärztlichen Kollegen habe sie bekehrt – und dasselbe bei ihm versucht. Der Internist fragt sich: Lauert hier eine Gefahr für Patienten und Ärzte?

Medical Tribune, 14. Januar 2011

12. Januar 2011
Freischaffende Prophetin

Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende sagt, was alle evangelischen Bischöfe sagen – warum wollen die Menschen es trotzdem nur von ihr hören?

Die Welt, 12. Januar 2011

6. Januar 2011
Weißrussland gegen Zeugen Jehovas

Seit September 2009 müssen sich Jehovas Zeugen in Weißrussland mit der Problematik auseinandersetzen, dass Behörden nicht die notwendigen Genehmigungen zur Nutzung von Mietobjekten für ihre Gottesdienste erteilen. Deswegen haben sie bereits "Verwarnungen" erhalten, gegen die kein Rechtsmittel eingelegt werden kann.

Live-PR, 5. Januar 2011

6. Januar 2011
Mexiko: Drogenmafia soll der Teufel ausgetrieben werden

Ungewöhnliche Methoden im Kampf gegen die Drogenmafia: Die katholische Kirche in Mexiko will der Gewaltwelle in dem vom Drogenkrieg gebeutelten Land offenbar mit speziell ausgebildeten Exorzisten begegnen.

Rheinische Post, 6. Januar 2011

Sonntag, 25. September 2011

Denkbar III

25. September 2011
Der katholische Papst und ein Jemand aus einem fernen Land

Das gibt ihm wohl das Recht zu Kritik an Paaren, die sich trennen: Der katholische Papst ist seiner Ehefrau stets treu gewesen, als man ihm einen Job in Italien anbot, hat sie keinen Augenblick gezögert: Sie hat ihn zu seiner neuen Wirkungsstätte begleitet, kümmert sich dort liebevoll um ihre beiden Enkel, wenn ihre Tochter mit ihrem Mann aus Deutschland zu Besuch ist.


Das ist nun wirklich keine Selbstverständlichkeit, hat der katholische Papst vor dem Präsidium des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) im Freiburger Priesterseminar betont: "Man findet kaum noch den Mut zu versprechen, ein Leben lang treu zu sein; sich das Herz zu nehmen und zu sagen: Ich gehöre jetzt ganz dir."

Auch nach fast 60 Jahren Ehe könnte dem katholischen Papst und seiner Frau nie geschehen, was nach seinen Worten einer deutschen Durchschnittsfamilie passieren würde, wenn jemand aus einem fernen Land nach dem Rechten schauen würde: "Der könnte vieles bewundern, etwa den Wohlstand, die Ordnung und die Effizenz." Kennen auch wir aus jeder Hartz-IV-Familie. Doch der katholische Papst weiß noch mehr über diesen Jemand aus einem fernen Land: "Er würde mit unvoreingenommenem Blick auch viel Armut feststellen: Armut, was die menschlichen Beziehungen betrifft, und Armut im religiösen Bereich."

Der katholische Papst dagegen geht heute noch so oft wie möglich zur Kirche, pflegt fantastische menschliche Beziehungen, beispielsweise mit katholischen Priestern, die Väter werden, und unter religiöser Armut leidet er auch nicht. Schließlich meint er sogar, dass er einen guten Draht zu Gott hat.

Fast immer allerdings lässt Gott den katholischen Papst im Dunkeln tappen: "Auch das selbstlose Engagement für das Gemeinwohl, im sozialen und kulturellen Bereich oder für Bedürftige, nimmt ab."

Wer jetzt noch den katholischen Papst ernst nimmt, ist selbst schuld. Denn: Ohne den ehrenamtlichen Einsatz von immer mehr Menschen läuft in Deutschland kaum noch etwas. Davon hätte sich der katholische Papst bei seinem Besuch durchaus überzeugen können. Statt dessen hat er sich mal 30 Minuten, mal 10 Minuten mit Leuten aus der politischen Führungsetage unterhalten, die er wohl für ausgewiesene Experten hält, wenn es um die deutsche Wirklichkeit geht.

Und dieser Mann soll unfehlbar sein?


16. September 2011
Der Papst kommt - Gott auch?

Der Papst kommt. Und spricht im Deutschen Bundestag. Der Papst kommt. Und im Internet gibt es Seiten zum Besuch. Der Papst kommt. Und im Internet gibt die katholische Kirche das Motto aus "Wo Gott ist, da ist Zukunft". Der Papst kommt. Und in der Nähe stehen Verkaufsstände. Angeboten werden Erinnerungsbänder, T-Shirts, Kerzen, Rosenkränze, Taschen und Medaillen. Auch schon online. Nicht gefunden habe ich dort: die Bibel.

Dass Jesus nicht katholisch gewesen ist, merkt man daran: Der hat die Händler aus dem Tempel geworfen. Die Organisatoren des Papstbesuches laden sie ein. Nicht direkt in den Tempel. Aber in die Nähe.

Nicht streiten will ich mich über das Motto "Wo Gott ist, da ist Zukunft". Diese Aussage ist nicht überprüfbar. Überprüfbar sind jedoch die Aussagen des Papstes zur Sexualmoral, zur Rolle der Frau und zur evangelischen Kirche. Überprüfbar ist, was in der katholischen Kirche geschieht.

Werbetrommel statt Demut angesichts unzähliger Skandale, scheint das Besuchsmotto zu sein. Fehlt nur noch, dass die katholische Kirche den Papst als neuen Messias in den Deutschen Bundestag schickt. Viele Abgeordnete wollen nicht hingehen. Finde ich dämlich.

Herrlich dagegen fände ich Verkaufsstände vor dem Plenarsaal. Angeboten werden könnten Kondome, T-Shirts mit dem Aufdruck "Gib Aids keine Chance", Lorbeerkränze für Alleinerziehende...Wäre aber wohl gegen die Würde des Hohen Hauses, das hohen Besuch bekommt.

22. August 2011
Der alte Mann und Jesus

Der katholische Papst hat es gut: Wenn er zu seinem Chef gerufen wird, ist er bereits tot. Was Gott und sein angeblicher Stellvertreter dann zu besprechen haben, bleibt unseren Ohren verschlossen. Sogar eine Standpauke hören wir nicht. Das Jenseits ist eben jenseits unserer Sinnesorgane.

Soeben ist der Weltjugendtag der katholischen Kirche in Madrid zu Ende gegangen. Ganz real mit einer Messe von Benedikt XVI. Über eine Million junger Leute aus über 200 Ländern sind dabei gewesen. Die ermahnte der katholische Papst, man dürfe Jesus nicht auf "seine eigene Weise" folgen, sondern nur gemeinsam mit der Kirche. Steht allerdings nirgendwo in der Bibel. Hat sich Benedikt XVI. selbst ausgedacht. Nicht selbst ausgedacht hat er sich, dass es sich nur bei der katholischen Kirche um eine Kirche handelt, alles andere seien bestenfalls Religionsgemeinschaften. Das behaupteten auch schon andere katholische Päpste.

Und entlarvten sich so als Sektenchefs. "Sekten" verbreiten bekanntermaßen Sonder-Lehren. Besonders "eindringlich" - wie der katholische Papst - tun sie das, wenn ihre Macht schwindet. An die klammern sie sich dann. Bis zum Untergang...

11. Juli 2011
In der Neuapostolischen Kirche sieht es nicht "so rosig" aus

"Das sieht nicht unbedingt so rosig aus." Hat der neuapostolische Kirchenchef Wilhelm Leber Pfingsten in Dresden gesagt. Sechs Jahre ist er nun im Amt, die Mitgliederzahl in Europa sinkt weiter, die Suche nach Amtsträgern wird immer schwerer. Da fällt Leber Matthäus 24 ein, als "so genannte Endzeitrede des Gottessohnes".

Mit diesem Kapitel jongliert die Neuapostolische Kirche (NAK) seit Anbeginn. Nach einem Tempelbesuch sagt Jesus die Zerstörung voraus und wird von seinen Jüngern gefragt, was sonst noch auf sie zukomme. Sie wollen wissen: Wann geschieht das, auf welche Zeichen müssen wir achten, wann kommt das Ende der Welt?

Jesus antwortet laut Bibel darauf bildhaft, nennt als Zeichen u. a. Kriege, gelegentliche Erdbeben und falsche Propheten. Dann sagt er: "Bald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren, und Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit."

Dann ermahnt Jesus zur Wachsamkeit. Dazu ermahnt auch die Neuapostolische Kirche und deutet die "Zeichen des Endes" immer neu. Die Bibel wird zum Steinbruch, in dem man weitere Hinweise finden will. Ältere Mitglieder erinnern sich noch an - erst "Unsere Kirche ist so klein, weil es nur wenige Auserwählte gibt", dann "Unsere Kirche wächst, das ist ein Zeichen von Gottes Segen" und jetzt "Nun werden wir eben wieder kleiner." Was angeblich immer vom Heiligen Geist kommt. Also von Gott. Was laut Bibel nicht stimmen kann.

Wo angeblich Klarheit herrscht, wachsen deshalb die Zweifel, die jetzt auch Wilhelm Leber irgendwie zerstreuen möchte. Das gelingt ihm immer weniger. Viele junge NAK-Mitglieder wollen sich nicht mehr manisch-depressiv mit der Beobachtung von schlimmen Ereignissen beschäftigen, die sie dann auch noch positiv werten sollen, weil sie "Zeichen für das Ende" sind. Sie wollen ihr Leben genießen - und gehen. Andere trotten nur noch hin, damit sie von der Familie und von Verwandten nicht schief angeschaut werden. Ob es anschließend mit dem Rendezvous klappt, ist denen wichtiger als die Predigt, die vorne jemand hält.

Ein junges NAK-Mitglied hat kürzlich zu mir gesagt: "Jesus hat doch nichts dagegen, wenn ich das Leben genieße. Sonst hätte er aus Wasser nicht Wein gemacht, sondern aus Wein Wasser." Das ist zwar eine eigenwillige Intepretation einer biblischen Geschichte - aber immerhin originell. Was man von der Pfingst-Rede des Wilhelm Leber nicht behaupten kann.

20. Juni 2011
Können die Zeugen Jehovas die Neuapostolische Kirche ersetzen?

Kann Michelle Hunziker Thomas Gottschalk bei "Wetten, dass..." ersetzen? Eine knappe Mehrheit der Leserinnen und Leser des Schweizer Boulevardblattes "Blick" meint: Kann sie. "Bild" dagegen nimmt Wetten darauf an, dass Hape Kerkeling die Nachfolge antritt. Der ist allerdings längst nicht so hübsch wie die 34-Jährige.

Auf jeden Fall gilt: Thomas Gottschalk nimmt keine Wetten mehr an. Nach einem schrecklichen Unfall in seiner Sendung hat er keine Lust mehr. Die Zeugen Jehovas dagegen haben Lust auf Schreckliches. Einzige Bedingung: Sie sind nicht dabei, wenn sich die Katastrophen ereignen. Ähnliches haben sich die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche (NAK) vorgenommen. Doch diese Glaubensgemeinschaft schrumpft und existiert möglicherweise gar nicht mehr, wenn sich die Katastrophen ereignen, die bisher nicht stattgefunden haben.

Die spannende Frage könnte deshalb lauten: Können die Zeugen Jehovas eines Tages die Neuapostolische Kirche ersetzen? Scheint möglich zu sein. Für das Jesus-Bild der amerikanisch gestrickten Sekte würde sich kein NAK-Mitglied interessieren. Die Unterschiede würden also gar nicht auffallen. Wichtig ist dagegen: Es muss Chefs geben. Haben die Zeugen Jehovas. Man muss zu den Auserwählten gehören. Gehören die Zeugen Jehovas. Mit dieser Welt muss es zu Ende gehen, eine neue muss her. Glauben die Zeugen Jehovas. Allzu lange darauf warten möchte man nicht mehr. Tun die Zeugen Jehovas nicht. Die rechnen stündlich damit. Und das schon seit vielen Jahrzehnten. Eigene Irrtümer dürfen kein lange diskutiertes Thema sein. Die Zeugen Jehovas diskutieren gar nicht.

Schnittmengen sind also da.

23. Mai 2011
Bruno Gröning - oder: Wunder gibt es immer wieder

Wenn jener Amerikaner, der für Samstag die Wiederkehr von Jesus vorausgesagt hat, Recht behalten hätte, müsste man nicht mehr groß darüber reden, dass wieder Großes geschehen soll. In den nächsten Tagen in Wilhelmshaven, Oldenburg und Aurich. Da werden Menschen eine Kraft spüren, ein Kribbeln, ein Strömen am Körper. Steht auf einem Werbezettel, der heute auch in Wilhelmshaven verteilt worden ist. Derart Wundersames geschieht demnach, wenn man sich den "Dokumentarfilm - Das Phänomen Bruno Gröning - Auf den Spuren des ´Wunderheilers´" anschaut.

Dass dieser so genannte "Wunderheiler" seit 1959 tot ist, tut nichts zur Wunder-Sache. Dass er kurz vor seinem Ableben wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt worden ist, auch nicht. Ein 17-Jähriger war gestorben, weil er an diesen Satz geglaubt hatte: "Es gibt kein Unheilbar - Gott ist der größte Arzt". Dass sich Gröning und seine Helfer seinerzeit gegenseitig ein "ausschweifendes Leben" vorwarfen, ist ebenfalls völlig unerheblich.

Als der Boden zu heiß wurde, berief sich dieser so genannte "Wunderheiler" auf die Religionsfreiheit. So hebelte er juristische Auseinandersetzungen wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz aus. "Mir bleibt der Verstand stehen" titelte am 25. Juni 1949 eine Zeitung aus Herford.

Wenn das nicht genug Warnung vor der Betrachtung dieses Dokumentarfilms ist, dann man hin...

18. Mai 2011
Putin endlich ertappt

Wladimir, hab dich doch nicht so. Warum streitest du ab, dass du der wieder geborene Apostel Paulus bist? Wenn das eine Sekte behauptet, ist das wahr. Denn: Jede Sekte sagt die Wahrheit. Deshalb ist vor 26 Jahren diese Welt vergangen, wir haben eine neue. Wie die Zeugen Jehovas es prophezeit haben. Darum lebt ein gewisser Johann Gottfried Bischoff als geistliches Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche immer noch. Wie er das ab 1951 öffentlich behauptet hat. Der hält sich nur irgendwo verborgen, 1960 gestorben ist der keinesfalls.

Außerdem kann ich dich überführen. 1995 hat mir ein Medium die Tatsache unterbreitet, dass ich ein wieder geborener Bruder von Jesus bin. Und ich erinnere mich noch gut an einen Apostel mit einer Sprache, die wir nicht verstanden. Das ist also die russische Sprache gewesen.

Ein wenig aufbrausend warst du damals schon. Auch Wiedergeborene verändern ihren Charakter nicht. Dafür ein Beispiel, das reichen müsste: In deiner Amtszeit bist du laut Gerhard Schröder ein "lupenreiner Demokrat" gewesen, damals warst du ein "lupenreiner Apostel", der die gute Sache energischer vertrat als alle anderen.

1. Mai 2011
Selig sind die...

Früher haben Kinder vor dem Schlafengehen gebetet: "Lieber Gott, mach mich fromm, damit ich in den Himmel komm..." Jetzt dürfen sie vor dem Schlafengehen auch beten: "Lieber Johannes Paul der Zweite, viele Katholiken suchen zwar das Weite, doch ich bin dafür noch zu klein, deswegen muss ich Kirchgänger sein."

Denn: Wir sind nicht mehr nur Papst. Jetzt sprechen wir auch selig. Weil eine Nonne kein Blut mehr verschüttet, wenn sie eine Ampulle in der Hand hält. Das liegt am polnischen Papst als Vorgänger des deutschen Papstes. Der hat Marie Simon-Pierre von Parkinson geheilt. Die verließ sich als französische Nonne nicht auf Gott allein, obwohl viele behaupten, Gott sei ein Franzose.

Wir alle kennen Teil-Autos, Katholiken kennen außerdem schon seit Jahrhunderten Teil-Götter. Die ebenfalls angebetet werden dürfen - als Reliquien. Und Wunder tun wie laut Bibel dermalseinst Jesus und seine Apostel. Die jedoch ist von einem Lutheraner übersetzt worden und nicht von den Katholiken, die deshalb durchaus in einer religiösen Parallelwelt leben dürfen.

Dazu gehört: Einem Lebenden Blut abzapfen, warten bis er tot und selig gesprochen worden ist, seinen Sarg wieder ausbuddeln und der Öffentlichkeit präsentieren. Was nicht zur Nachahmung mit anderen Särgen empfohlen werden darf. Das wäre dann Störung der Totenruhe.

Da würde kein Jubelsturm auf dem Petersplatz losbrechen, niemand würde Beifall klatschen, wenn irgendein Neffe nach einer Grabschändung das Foto irgendeiner Tante enthüllen würde. Auf dem Foto muss schon ein Papst sein. Also ein Teil-Gott.

Doch: Diese schauerlichen Szenen sind erst der Anfang. Demnächst wird Johannes Paul II. auch noch heilig gesprochen. Dann endlich ist der polnische Papst kein Teil-Gott mehr, sondern Gott.

Der andere aus der Bibel sollte schon einmal sein Rücktrittsgesuch einreichen. Sonst wird er von der Kirchenpolitik des Vatikan einfach hinweggefegt. Selig sind die, die früh genug erkennen, dass ihre Zeit abgelaufen ist.

Diese Seligpreisung steht nicht im Matthäusevangelium, gehört nicht zur Bergpredigt? Stimmt, weil auch das gestimmt hat: Jesus war kein Katholik. Das macht diesen Mann so sympathisch...

Dienstag, 12. April 2011

Denkbar II

24. März 2011
Jetzt versucht es die evangelische Kirche mit Humbug?

Irgendwo in den Sternen wohnt er: Gott. Gefunden werden kann er: per Astrologie. Wird möglicherweise nächste Woche im Hochsauerland behauptet. In einer evangelischen Akademie.

Dazu ein Auszug aus der Veranstaltungsankündigung: "Mit ihrem Buch ´Die Handschrift Gottes lesen – Astrologie´ wendet sich Christine Lindemann an Leser, die spirituell auf der Suche sind. Die Autorin ist astrologische Beraterin und war viele Jahre in kirchlichen Einrichtungen tätig.

Sie fragt, ob nicht eine Rückbesinnung auf die Weisheit der Astrologie innerhalb der Kirche neue Zugänge zu kosmischen Bezügen öffnen könnte. Nach einer deutlichen Kritik an der Trivial- und TV-Astrologie, erläutert sie, welche Kraft in der Astrologie steckt. Ebenso geht sie auf die Themen Prognose und analoges Denken ein. Dabei geht es ihr um wegweisende Erkenntnisse über unser individuelles Dasein – es gilt die Gegenwart Gottes im Menschen zu entdecken."

Klingt ein wenig konfus. Erst soll man in den Sternen nach Gott suchen - und dann im Menschen? Oder umgekehrt? Sind aber keine wichtigen Fragen. Eine wichtige Frage ist: Was ist nur mit der evangelischen Kirche los? Wenn man die Menschen nicht mehr mit dem christlichen Glauben erreicht, versucht man es mit Aberglauben?

Geradezu lächerlich wirkt Christine Lindemanns "deutliche Kritik" an der "Trivial- und TV-Astrologie". Wo und wie Humbug verbreitet wird, kann bei Humbug doch wohl kaum besonders wichtig sein. "Astrologie ist Unsinn." Schreibt und begründet am 7. Januar 2009 beispielsweise der Astronom Florian Freistetter.  Dem ist nichts hinzuzufügen. Auch keine Veranstaltung an einer evangelischen Akademie.

15. März 2011
Tote werden: Entweder NAK-Mitglieder oder Mormomen

Ist doch immer wieder putzig, womit sich Theologen beschäftigen. Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) damit: "Im November 2010 besuchte das Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche (NAK), Stammapostel Wilhelm Leber, die Hauptstadt. In Berlin-Charlottenburg hielt er mit zahlreichen weiteren Amtsträgern den sogenannten ´Gottesdienst für die Entschlafenen´. Dreimal jährlich feiert die NAK einen solchen Gottesdienst, in dem nicht nur der Verstorbenen gedacht wird, sondern ihnen auch stellvertretend die Sakramente gespendet werden."

Heißt: Auch Tote werden Mitglieder der Neuapostolischen Kirche. Bedeutet: So mancher Erwachsene leidet auch nach Jahrzehnten noch unter Alpträumen, weil dieser Totenkult psychisch und seelisch belastend wirken kann.

Der EZW-Berichterstatter jedoch prüft Bibelstellen, auf die sich die NAK beruft und beklagt sich auch noch darüber, dass nur die NAK-Chefs Tote zu Mitgliedern machen können. Wäre es besser, wenn jedes Mitglied auf Friedhöfen missionieren dürfte?

Nie verraten wird von der NAK: Die Mormonen sind nach ihren Angaben im Jenseits mindestens ebenso aktiv wie die Neuapostolische Kirche. Lautet die Frage: Jagen die sich immer wieder gegenseitig die Toten ab? Wo bleibt denn da die Totenruhe?
Für diese "Entschlafenengottesdienste" schaltet die NAK inzwischen auch schon Anzeigen. Wirkung entfalten sollen sie aber wohl nur im Diesseits. Oder hört man diese Werbetrommel auch im Jenseits?

14. Februar 2011
Neuapostolische Kirche will ihr Profil schärfen

Getroffen haben sie sich in der Eisenbahnstadt Lehrte bei Hannover - weil die Weichen neu gestellt werden sollen? Das haben einige auch gedacht, als mit großem öffentlichem Aufwand eine Überarbeitung der zehn Glaubensartikel der Neuapostolischen Kirche (NAK) angekündigt wurde. Heraus kamen lediglich ein paar eher redaktionelle Änderungen.

Nun geht es um den Katechismus dieser Glaubensgemeinschaft. Die neue Fassung soll Ende nächsten Jahres in gedruckter Form vorliegen. Bis dahin sind Schulungsveranstaltungen geplant. Dazu heißt es in einer offiziellen Verlautbarung: "Als Beispiel wird auch die Bedeutung des 5. Gebots behandelt, um den Teilnehmern Sprache und Aussagekraft des neuen Katechismus nahe zu bringen."

Das fünfte Gebot lautet: "Du sollst nicht töten." Bedeutet: Das Leben, das Wohl und Wehe unseres Nächsten muss uns so heilig sein wie unser eigenes Leben, Wohl und Wehe. Was aber hat dieses Gebot mit "Sprache und Aussagekraft des neuen Katechismus" zu tun? Darüber steht nichts in dieser offiziellen Verlautbarung.

Eins wird jedoch verraten: Die Neuapostolische Kirche will ihr Profil schärfen. Könnte bedeuten: Sich weiter abgrenzen. Wobei jedoch die Grenzen stets fließend sind. Denn was diese Glaubensgemeinschaft noch vor 50, 60 Jahren gelehrt hat, kann nicht mehr gelehrt werden. Die Grundzüge: Die Menschheitsgeschichte umfasst 6 000 Jahre, 4000 Jahre vor Christi Geburt, 2000 Jahre danach. Da laut Bibel die Zeit auch noch verkürzt werden muss, ist die Neuapostolische Kirche davon ausgegangen, dass Jesus einige Zeit vor dem Jahr 2000 wiederkommt, die NAK-Mitglieder entrückt und so vor unvorstellbaren Katastrophen auf der Erde bewahrt. Dann beginne das Tausendjährige Friedensreich mit NAK-Mitgliedern als Könige und Priester, die der Menschheit eine letzte Chance geben.

Hervorgegangen ist die Neuapostolische Kirche nach Zank und Streit aus der katholisch-apostolischen Gemeinschaft, die um 1830 in England entstand. An der Spitze standen zwölf Apostel, die davon überzeugt waren, dass Jesus zu ihren Lebzeiten wiederkommt. Das stellte sich als Irrtum heraus. Zu diesem Irrtum bekannte sich die katholisch-apostolische Gemeinschaft.

In der Neuapostolischen Kirche ist Bekenntnis zum Irrtum nicht üblich. Gewechselt werden die Erklärungsmuster. Beispiel: Als die NAK noch klein gewesen ist, sagte man, das liege daran, dass sich schon Jesus gefragt habe, ob er bei seiner Rückkehr auf der Erde noch Glauben finden werde. Als diese Glaubensgemeinschaft wuchs, war das Zeichen von Gottes Segen.

Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche ist nicht zum ersten Mal überarbeitet worden. Manchmal geschah das auch unter politischem Druck. So 1938, als diese Glaubensgemeinschaft zu den Voraussetzungen für die Mitgliedschaft schrieb: "Dem Aufnahmegesuch kann nicht entsprochen werden, wenn der Aufzunehmende sich im Widerspruch zur Staatsführung befindet, die der Neuapostolischen Kirche die Ausübung ihrer seelsorgerlichen Tätigkeit gestattet."

Öffentliche Anerkennung ist stets eine Triebfeder der NAK gewesen. Das war im Kaiserreich so, das war bei Hitler so, das war in der DDR so. Die behauptete politische Neutralität stellte sich immer wieder nur als Behauptung heraus.

Wie kann da ein geschärftes Profil aussehen? Und wie lange hätte es Bestand?

7. Februar 2011
Sex gibt es auch ohne Trauschein

Auch in katholischen Nachrichten wird gelegentlich ziemlich übertrieben. So zum Beispiel: "Der Zölibat ist eine Provokation. In einer Welt, die nicht mehr recht an ein Leben nach dem Tod glaubt, ist diese Lebensform der ständige Protest gegen die allgemeine Oberflächlichkeit."

Mir ist es schnurzpiepegal, ob katholische Priester heiraten dürfen oder nicht. Denn heutzutage haben auch Nichtverheiratete Sex. Bei katholischen Priestern darf das nur nicht herauskommen. Ratsam ist: heucheln. Können nur nicht alle.

"Der Zölibat ist die ständige gelebte Botschaft, dass das Diesseits mit seinen Freuden und Leiden nicht alles ist. Es gibt Menschen, die so etwas wütend macht", heißt es weiter in diesem Text, der von Satz zu Satz unverständlicher wird. Das Jenseits macht Menschen wütend? Oder sind derzeit viele Katholiken wütend, weil Kinder im Diesseits missbraucht worden sind? Die sollen sich bloß nicht so anstellen, weil im Jenseits so was nicht angestellt wird?

"Denn da wird das eigene Lebenskonzept massiv in Frage gestellt. Nicht bloß durch einen Text oder ein dahingeworfenes Gespräch, sondern durch eine unübersehbare Lebensentscheidung. Der Zölibat ist kein Lippenbekenntnis, sondern ein Lebensbekenntnis" - ist wie Pfeifen in jenem dunklen Wald, in dem auch Frauen leben und mit Äpfeln locken.

"Zweifellos, wenn mit dem Tod alles aus wäre, dann wäre der Zölibat eine Idiotie. Warum auf die intime Liebe einer Frau verzichten, warum auf die anrührende Begegnung mit den eigenen Kindern, warum auf beglückend gelebte Sexualität?" klingt irgendwie nach Sehnsucht, die nie so ganz verdrängt werden kann.

"Warum soll man sich selbst der körperlichen Fruchtbarkeit in diesem Leben berauben?" ist eine Frage, die ich nun wirklich nicht beantworten kann. Müssten nicht nur katholische Geistliche, sondern alle Katholiken auf Sex verzichten, würde bald auch niemand mehr eine solche Frage stellen.

"Nur wenn das irdische Leben ein Fragment ist, das in der Ewigkeit seine Vollendung finden soll, dann kann diese Lebensform ein helles Licht auf dieses noch ausstehende Leben werfen, dann kündet sie laut von einem Leben in Fülle, das die Sehnsucht der Menschen aller Zeiten erahnt hat, dessen Wirklichkeit aber erst durch die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und besonders seinen Tod und seine wunderbare Auferstehung allen Menschen offenbar geworden ist", würde möglicherweise nicht einmal Jesus unterschreiben, denn der ist dafür gewesen, dass die Kinder zu ihm kommen. Kein Licht kann heller sein als Kinderlachen.

"Für unsere Gesellschaft wirkt der Zölibat geradezu wie ein ´Stachel im Fleisch´, der immer wieder gelegen oder ungelegen daran erinnert, dass die aufdringlichen Sorgen und Probleme des irdischen Lebens nicht alles sind", schafft sich die katholische Kirche ein Problem, auf das sie aus den eigenen Reihen immer wieder aufmerksam gemacht wird. Weil ein "Stachel im Fleisch" irgendwann entfernt werden muss. Ob nun dringlich oder aufdringlich schmerzhafter ist, sei dahingestellt.

Und wenn dann katholische Geistliche heiraten dürfen, wissen wir, dass es das Jenseits nicht gibt?

27. Januar 2011
Die Bibel auf der Anklagebank

"Da sprach die Ältere zu der Jüngeren:

Unser Vater ist alt, und kein Mann ist mehr im Lande, der zu uns eingehen könne nach aller Welt Weise.

So komm, lass uns unserem Vater Wein zu trinken geben und uns zu ihm legen, dass wir Nachkommen schaffen von unserem Vater. Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward's nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.

Am Morgen sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dass du hineingehst und dich zu ihm legst, damit wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.

Da gaben sie ihrem Vater auch diese Nacht Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward's nicht gewahr, als sie sich legte und noch als sie aufstand."

Diese Inzest-Geschichte steht in der Bibel (1. Mose, 19,31)

"Und als der König von Arad, der Kanaaniter, der im Südland wohnte, hörte, dass Israel herankam auf dem Wege von Atarim, zog er in den Kampf gegen Israel und führte etliche gefangen. Da gelobte Israel dem HERRN ein Gelübde und sprach: "Wenn du [HERR] dies Volk in meine [Israels] Hände gibst, so will ich an ihren Städten den Bann vollstrecken [= alle Bewohner umbringen]." Und der HERR hörte auf die Stimme Israels und gab die Kanaaniter in ihre Hand und sie vollstreckten den Bann an ihnen und ihren Städten.

Diese Völkermord-Geschichte steht in der Bibel (4. Mose 21, 1-3)

"Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre."

Diese schauerliche Prophezeiung steht in der Bibel (Matthäus 13, 41-43)

Und in den USA gibt es jemanden, der demnächst den Koran auf die Anklagebank setzen will? Dieses Buch verbrennen, hat Pastor Dr. Terry Jones erst einmal verschoben. Statt dessen soll ein Prozess stattfinden, vorher eine Internet-Abstimmung. Der Koran darf auch verteidigt werden, aber wohin diese Irrsinns-Idee führen wird, kann man sich ausrechnen. An zehn fundamentalischen Fingern.

Dem Islam sind Geistliche zwar fremd, aber wenn ein Imam nun zu einer Gegenaktion aufrufen würde, wäre die Aufregung sicherlich riesengroß. Vielleicht führt die Umfrage auf diesen Seiten zu einem heilsamen Schock.

12. April 2012: Die Beteiligung an der Umfrage ist gering gewesen.
21. Januar 2011
Justizminister: Zeugen Jehovas nicht verfassungskonform

"Die Gründe für den abschlägigen Bescheid der Landesregierung sind schwerwiegend. Er halte die Zeugen Jehovas seit jeher für nicht verfassungskonform, erklärte Justizminister Ulrich Goll (FDP), der auch stellvertretender Ministerpräsident ist." Steht heute im "Südkurier".

"Wenn du dem wahren Gott dienst, mußt du Widerstand durch die Religionisten erwarten und Verfolgung von seiten jener, welche die alte böse Welt lieben." Steht in "Gott bleibt wahrhaftig", 1946 in Englisch und 1948 auf Deutsch von der Wachtturmgesellschaft veröffentlicht.

Die Zeugen Jehovas sind inzwischen in zwölf der 16 Bundesländer als Körperschaft des öffentlichen Rechtes anerkannt. In Berlin dauerten die juristischen Auseinandersetzungen zwölf Jahre. Dann hatten die Zeugen Jehovas zum ersten Mal über die "böse (deutsche) Welt" gesiegt.

Die es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte. In dieser Glaubensgemeinschaft dreht sich alles um 1914. In jenem Jahr ist demnach der Teufel aus dem Himmel geworfen worden, seither herrscht dort Friede. Der auch auf der Erde herrschen soll, wenn der Teufel ein zweites Mal geschlagen wird. Die zweite Niederlage sollte ihm beigebracht werden, so lange die Generation, die 1914 erlebt hat, noch existiert. Ist lange Zeit Überzeugung dieser Glaubensgemeinschaft gewesen. Doch diese Überzeugung ist ins Wanken geraten.

Immer ist die Zeit für die Zeugen Jehovas knapp gewesen. Deswegen wurden sie stets zu eifrigem Dienst für die angeblich so wichtige Sache angehalten. Die war und ist: Möglichst viele vor der Vernichtung retten. Mit wechselnden Argumenten.

Doch Zeit für die Einschaltung von Gerichten hat´s für die Führung der Zeugen Jehovas stets gegeben. Auch in Baden-Württemberg werden sie sich diese Zeit nehmen.

Verwunderlich ist und bleibt: Zeugen Jehovas fällt dieser Widerspruch gar nicht auf. Sektierer haben offenbar stets einen eingeengten Blickwinkel.

17. Januar 2011
Neuapostolische Kirche - oder: Wie nagelt man einen Pudding an die Wand?

"Es ist von großer Bedeutung, dass die Kirchen zusammenarbeiten, dass sie keine Konkurrenz untereinander bilden und dass sie international aufgestellt sind." Hat Dortmunds Bürgermeister Manfred Sauer bei einem Neujahrsempfang gesagt. Und zwar: In der Verwaltung der Neuapostolischen Kirche (NAK). Derart zitiert wird Manfred Sauer auf den offiziellen Seiten der NAK von Nordrhein-Westfalen.

Die Außendarstellung dieser Glaubensgemeinschaft ist inzwischen wie der Versuch, einen Pudding an die Wand nageln zu wollen. In Deutschland nimmt der Mitgliederschwund dramatische Formen an, ein Gebäude nach dem anderen muss verkauft werden.

"Die katholische Pius-Bruderschaft hat in Deutschland ein weiteres Kirchengebäude gekauft. Die einstige neuapostolische Kirche in Köln sei die siebte Kirche, die der Orden hierzulande erworben habe, teilte die Pius-Bruderschaft mit. Von den über 50 Niederlassungen des Ordens in Deutschland seien zwölf Kirchen Neubauten. Das jüngst erworbene Kirchengebäude steht im Stadtteil Kalk", hat die "Welt" am 22. Dezember 2010 gemeldet.

Diese "Fundamentalisten des Herrn" breiten sich auch in Deutschland aus? Das klingt nicht gut. In Frankreich fällt diese Bruderschaft immer wieder mit radikalen Thesen  und Taten auf. nicht einmal die Nähe zu Rechtsextremisten scheuen die Pius-Brüder. Diese mangelnde Scheu gehört allerdings auch zur Geschichte der Neuapostolischen Kirche.

Mangelndes Fingerspitzengefühl hat diese Glaubensgemeinschaft auch bewiesen, als sie zwei Kirchen an islamische Gemeinden verkaufte. Das Motto scheint zu sein: "Hauptsache, der Preis stimmt."

Aber auch Irrtümer haben ihren Preis. Die gehören ebenfalls zur Geschichte der Neuapostolischen Kirche. So hat das Kaiserreich keinesfalls den Ersten Weltkrieg gewonnen, ist Hitler ein Verbrecher gewesen und die DDR kein stabiles Staatswesen, wie der oberste Repräsentant dieser Glaubensgemeinschaft noch wenige Monate vor dem Zusammenbruch des Systems vermutet hat.

Wie früher sich abschotten ist jedoch schon lange nicht mehr drin. Diese Abschottung funktionierte noch, als Kirchenführer Hysterie verbreiteten und die Parole ausgaben: "Hier geblieben oder auf ewig verdammt sein."

Heute aber schwirren junge NAK-Mitglieder genauso in der Welt herum wie andere Jugendliche. Sie sammeln Eindrücke, die nicht zu den Parallelvorstellungen ihrer religiösen Führer passen, die deswegen immer sprachloser werden und schon geringfügige Veränderungen als Meilensteine ankündigen müssen wie jüngst eine eher redaktionelle Bearbeitung der Glaubensartikel.

Früher hat man gelegentlich wenigstens noch schmunzeln können. Bei einer NAK-Hochzeit beispielsweise. Da sagte der Priester, der Mann sei die 1 und die Frau die 0, zusammen ergebe das eine 10. Worauf die Frau, die mich zu dieser Zeremonie begleitet hatte, zum Altar rief: "Dann binde ich mir einen Gürtel um und bin eine 8." Das machte mich stolz, wir waren gemeinsam eine 18...

Doch dann kam ein Werbefachmann aus der Schweiz. Er übernahm die Führung und scheiterte an dem Spagat zwischen "Die einzig richtige Kirche sind eigentlich wir" und "Die anderen Kirchen sind aber auch nicht ganz falsch". Und ließ sich in den Ruhestand versetzen.

Schon war die Neuapostolische Kirche wieder in deutscher Hand. Vielleicht auch deshalb veröffentlichte die Neuapostolische Kirche International vor einer Woche dieses Stellenangebot: "Die Neuapostolische Kirche International will zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Buchhalterin / einen Buchhalter einstellen. Gesucht wird eine selbständige, initiative, fröhliche und belastbare Persönlichkeit, die über unternehmerisches Denken und Freude an der Arbeit mit Zahlen verfügt. Weitere Anforderungen sind u.a.: Fachausweis Finanz- und Rechnungswesen, mehrjährige Berufserfahrung in einer Finanzbuchhaltung in der Schweiz, Kenntnisse des Schweizer Mehrwertsteuerrechts."

Dass sich ein deutscher NAK-Chef im Mehrwertsteuerrecht der Schweiz nicht sonderlich auskennt, scheint verständlich, dass er aber auch noch "unternehmerisches Denken" verlangt, ist im Wortsinne merkwürdig.

Montag, 21. Februar 2011

Papst angezeigt

21. Februar 2011
Sekten-Anwalt als Fürsprecher für Heimkinder und Missbrauchsopfer?

"Inzwischen musste ich leider feststellen, dass Du auf dem Weg bist, all das, woran Du früher geglaubt hast, in der Öffentlichkeit mies zu machen und die Frau, die Dir lange Vorbild war, in den Schmutz zu ziehen. Du verrätst damit nicht nur Deine ehemaligen Freunde, die Du ziemlich übel verleumdest, sondern auch Dich selbst. Gegenwärtig kommst Du Dir vielleicht wichtig vor, weil ein bisschen Scheinwerferlicht auf Dich fällt; doch wenn die Lampen wieder ausgehen, wird Dir Deine erbärmliche Rolle eines Tages bewusst werden."

Hat ein Rechtsanwalt aus Marktheidenfeld am 29. Oktober 2003 an einen Aussteiger aus der Sekte "Universelles Leben" geschrieben. Die wird geleitet von der "Prophetin" Gabriele Wittek, die nach ihren Angaben ihren religiösen Auftrag von Jesus bekommen hat. Angeblich verkörpert sie das "absolute Gesetz". Ergo: Es handelt sich um ein totalitäres System, das nach Auffassung der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen ihre Mitglieder finanziell aussaugt und psychisch schädigt. In jüngster Zeit ist es still geworden um diese "Prophetin".

Doch dieser Sekten-Anwalt haut wieder auf die Pauke. Vor einer Woche hat er vor dem Internationalen Staatsgerichtshof in Den Haag Strafanzeige gegen Papst Benedikt XVI. erstattet. Die seit Mitternacht im Netz stehende deutsche Übersetzung kursiert bereits unter ehemaligen Heimkindern.

Die Strafanzeige umfasst 59 Seiten und ist gegliedert in "Das angsterregende Kirchenregiment", "Das mörderische Kondomverbot" und "Die Schirmherrschaft über die Sexualdelikte des Klerus".

Strafanzeigen gegen Päpste sind nichts Neues. Johannes Paul II. wurde am 5. März 2002 wegen des Kondom-Verbotes "Anstiftung zur schweren Körperverletzung" vorgeworfen, zwei Briten forderten im April 2010 die Festnahme von Benedikt XVI, sobald dieser englischen Boden betreten habe.

Sogar Jesus soll den Papst schon verklagt haben. Und zwar am 26. März 2010 wegen "sexuellem Missbrauch". Behauptet ein Niedersachse, der auf seinen Internet-Seiten versichert "Ich, Jesus Christus, bin mit dem Namen Ralph Schulze in Sarstedt wiedergeboren".

Ob ausgerechnet ein Sekten-Anwalt, der sonst totalitäre religiöse Systeme verteidigt, ein geeigneter Fürsprecher für ehemalige Heimkinder und Missbrauchsopfer sein kann, ist die eine Frage. Die andere Frage ist: Kann über solch einen Strafantrag überhaupt verhandelt werden? Grundsätzliche Zweifel daran hat Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck am 14. April 2010 in einem Gespräch mit Deutschlandradio Kultur geäußert. Kaleck ist auch Generalsekretär der Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights. Der müsste es eigentlich wissen.